Eigentlich erstaunlich: Wie kann eine so schöne und musikalisch perfekte Aufnahme des Deutschen Requiems von Johannes Brahms den Rezensenten trotzdem kalt lassen? An den beiden Solisten Susan Matthews und Christopher Maltman kann es nicht liegen. Ohne das Niveau ihrer illustren Vorgänger zu erreichen, bleibt ihr Gesang doch immer hochkarätig. Der ‘London Symphony Chorus’ wurde von Simon Halsey exzellent vorbereitet und singt mit der gewohnten Klasse. Auch das ‘London Symphony Orchestra’ zeigt sich von seiner besten Seite und spielt einen atemberaubend schönen Brahms.
Dass diesem Requien das Gewisse etwas fehlt, dieses berührende, menschliche und tiefempfunden Element, das die Aufnahmen von Karajan, Klemperer, Giulini und Abbado so einmalig machte, mag wohl an dem Dirigat von Valery Gergiev liegen. Dieser Workaholic, der alles dirigiert und aufnimmt, was sich ihm anbietet, hält zwar in den meisten Fällen immer ein sehr professionelles und künstlerisches Niveau aufrecht, das Persönliche aber fehlt total. So spürt man hinter dieser Aufnahme auch nicht den gestalterischen Willen und die empathischen Visionen eines wirklichen Interpreten, sondern ‘nur’ das technische Können des Allgemeinmusikers Gergiev. Und das genügt heute nicht mehr!
This technically marvelous performance with excellent soloists, a superb choir and an outstanding orchestra lacks soul, Gergiev remaining just a technician here.