Mit ihrer weitgestreckten, wunderbar warmen und voll tönenden Altstimme ist die Polin Ewa Podles, mittlerweile Anfang der Sechziger, immer noch eine der besten Sängerinnen ihres Fachs, nicht zuletzt weil sie auch darstellerisch exzellent ist und mit ihren vielfältigen expressiven Möglichkeiten die einzelnen Figuren ganz hervorragend porträtiert. Auch in nur kurzen Opernausschnitten gelingt es ihr, tief in die Musik einzudringen.
Ewa Podles begeistert mit einer dramatischen, aber gleichzeitig flexiblen, und gut fokussierten Stimme, die drei Oktaven umfasst. Im Vergleich zu früheren Aufnahmen hat Podles zwar etwas an Wendigkeit und stimmlicher Ausgeglichenheit eingebüsst, Wärme und Klangfülle und ein sparsames Vibrato sind aber immer noch bemerkenswert.
Ein superbes Rezital, das durch die ständig wache und dramatisch aktive Begleitung durch das Orchester von Poznan weiter an Profil gewinnt. Das interventionistische Dirigieren des charismatischen Lukasz Borowicz lässt uns gelegentliche instrumentale Schwächen des Orchesters vergessen.
The live recording shows Ewa Podles once more as a dramatic and flexible performer, at ease in different styles and forms. The warmth of the her sonorous voice and her sense of characterization are real assets of this production, as is the vivid and constructively dramatic conducting of Lukas Borowicz.