Antonio Vivaldi: Gloria, Nisi Dominus, Nulla in mundo pax sincera; Julia Lezhneva, Sopran, Franco Fagioli, Countertenor, Coro della Radiotelevisione Svizzera, I Barocchisti, Diego Fasolis; 1 CD Decca 00289 483 3874; Aufnahmen 07 + 11/2016; Veröffentlichung 03/2018 (59'16) – Rezension von Uwe Krusch

Neben den ‘Jahreszeiten’ gehört das ‘Gloria’ zu den bekanntesten und meistgespielten Werken des ‘roten Priesters’. Aus der gleichen Entstehungszeit stammt das ‘Nisi Dominus’, die wohl ambitionierteste Psalmvertonung von Vivaldi. Hintangestellt wird diesen beiden Werken die Motette ‘Nulla in Mundo Pax Sincera’. Alle Werke zeichnen sich durch ihre religiösen Texte und eine Vertonung aus, die über die rein sakrale Handhabung hinaus geradezu opernhafte Ausgestaltung erfahren haben. Wie fast immer schafft Vivaldi mit einfachen musikalischen Mitteln bezaubernde klangliche Effekte, die jeden Hörer in seinen Bann ziehen.

Unter der Leitung von Diego Fasolis liefern ‘I Barocchisti’ eine handwerklich saubere und mitgehende Gestaltung der Werke zusammen mit dem Chor des schweizerischen Radios.

Als Solistenstimmen haben sie für das Sopranduett des ‘Laudamus te’ im ‘Gloria’ einen echten Sopran, nämlich Julia Lezhneva, und einen Countertenor, Franco Fagioli, hinzugenommen. Die geradezu himmlische Führung der beiden Stimmen in diesem Satz entfaltet auch bei diesen beiden Gesangsgrößen ihre mitreißende Wirkung. Daneben haben die beiden ihre Soloauftritte, neben je einem Satz im Gloria für Lezhneva im ‘Nulla in Mundo Pax Sincera’ und für Fagioli im ‘Nisi Dominus’.

Die Motette, in der Friedenstöne und die Bedrohung der Menschen durch die Schlechtigkeit und Versuchungen der Welt dargestellt werden, wird durch Lezhneva kunstvoll und ebenso natürlich gesungen. Ebenso gekonnt erfüllt Fagioli seinen Part, wobei bei ihm vereinzelt eine deutliche Oszillation auffällt.

The Gloria is one of Antonio Vivaldi’s best known works. Together with the motet Nulla in Mundo Pax Sincera and the psalm Nisi Dominus it shows how Vivaldi created opera like music to sacral texts. The artistically attractive performances are vivid and colourful.

 

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