Am Ende des Wagner-Jahres 2013 erschien bei Arthaus die Wiederveröffentlichung einer ‘Tristan’-Aufzeichnung aus dem Münchner Nationaltheater im Jahre 1998. ‘Tristan’-Inszenierungen sind meistens düstere Tragödien, in denen pathetisch agierende, bedeutungsschwangere Personen mit ernsten Gesichtern Trostlosigkeit propagieren. Diesem Fixbild wollte Regisseur Peter Konwitschny einen optimistischen ‘Tristan’ in hellen Farben gegenüber stellen. Sein ‘Tristan’ ist keine ‘lähmende Tragödie’, sondern eine jubelnde, weitgehend heitere Hymne an die Liebe.
Das kommt in einer spannend gemachten Verfilmung sehr gut zum Ausdruck. Die Sänger setzen diese faszinierende Werksicht mit größter Motivation um und überzeugen auch stimmlich. Besonders Waltraud Meier ist absolut herausragend. Jon Fredric West ist ein sehr standfester Tristan, der auch zum Schluss der Oper noch erstaunliche Stimmreserven hat. Durchaus gute Leistungen kommen auch von Marjana Liposvek (Brangäne), Bernd Weikl (Kurwenal) und Kurt Moll (Marke). Das Orchester spielt sehr engagiert unter Zubin Mehtas umsichtiger und schwungvoller Leitung.
Peter Konwitschny’s ‘Tristan and Isolde’ from 1998 is a hymn to love, brilliantly staged and musically powerful with one unforgettable performance from Waltraud Meier.