Der erste Satz dieser Aufnahme von Anton Bruckners Neunter Symphonie zeigt Simon Young als Dirigentin, die das Lyrische der Musik maximal herausarbeitet. Das führt zu manchmal neuartig klingenden Klanglinien, die, genau wie andere Interpretationsmerkmale, das Interesse an einer in ihrer Gesamtwirkung freilich nicht besonders eindringlichen Aufführung wachhält. Aber allein ein breiter, großer Brucknerklang ist etwas Schönes.
Das Scherzo ist kraftvoll und wirkt bisweilen sogar etwas wuchtig, was den Kontrast zum quirlig verspielten Trio besonders markant werden lässt: Kein Bruckner mit besonders viel Feinzeichnung, aber mit einem Hang zum Monumentalismus! Monumental ist auch der 3. Satz, und darin sogar etwas einseitig.
Insgesamt ist dies also eine klanglich opulente, aber nicht besonders inspirierte Aufführung.
The sound is opulent, often beautifully lyrical, yet not so inspired that one could speak of an outstanding recording.