Die Gesellschafter der Theater Stralsund, Greifswald, Neubrandenburg und Neustrelitz haben sich gestern mit Kulturministerin Birgit Hesse (SPD) auf die Prüfung eines Kooperationsmodells geeinigt. « Damit ist die hoch umstrittene Zwangsfusion erst einmal vom Tisch“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung. « Nun besteht wieder eine echte Chance für sinnvolle Zukunftslösungen.“ Bei einem Kooperationsmodell würden die Theater- und Orchestergesellschaften im Gegensatz zur Fusion selbstständig bleiben, sagt die DOV in einer Pressemitteilung.
Hesse sagte gestern, dass die Beteiligten eine Zusammenarbeit akzeptieren müssen. „Mit der ergebnisoffenen Prüfung alternativer Kooperationen hat die Kulturministerin Realitätssinn bewiesen“, sagt Mertens. Bürgerinitiativen und Gewerkschaften hatten bereits zu Beginn der geplanten Reform Kooperationsmodelle ins Gespräch gebracht: das Solidarmodell für Neubrandenburg-Neustrelitz und das Städtetheatermodell für Greifswald-Stralsund.
Dabei kooperieren die Theater mit dem bei früheren Fusionen bereits minimierten und jetzt vorhandenen Personal. Gleichzeitig werden die Vergütungen der Beschäftigten schrittweise an den Flächentarif herangeführt. Mertens: „Land und Trägergesellschaften müssen endlich mehr Geld in die Hand nehmen, weil das System unterfinanziert ist.“