Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) begrüßt in einer Presseaussendung « den Kreativitätsschub einiger Orchester und Opernhäuser angesichts der schwierigen Produktionsbedingungen während der Pandemie » und kritisiert gleichzeitig die mangelnden Initiativen bei vielen anderen.
DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens sagt, dass etliche Institutionen « nach immer neuen Wegen » suchen, « um mit ihrem Publikum verbunden zu bleiben oder sogar neue Zuschauergruppen anzusprechen. Gerade Musiktheater, die auch jetzt online Premieren anbieten, erhalten ihre Spielfähigkeit und können bei sinkenden Inzidenzzahlen ohne großen Vorlauf auch schneller wieder vor Publikum auf der Bühne stehen.“
Die Formate in der Krise sind so vielfältig wie die Orchester- und Theaterlandschaft selbst, behauptet die DOV: « Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen startete den Podcast Mensch Musiker, sie bietet ein philharmonisches Kochbuch und die Online-Musikvermittlung Digitales Klassenzimmer. Die Essener Philharmonie und mehrere Orchester streamen Konzerte live. Bei den Berliner Philharmonikern stiegen die Registrierungen für die Digital Concert Hall mit Zugang zu Live-Aufführungen und Archivaufnahmen nach dem Lockdown um 40 Prozent. Auch Premieren sind unverändert möglich, wie jüngst die Staatsopern in Berlin und Hamburg oder das Theater in Hagen mit Online-Aufführungen zeigten. Das Konzerthaus Berlin präsentiert ein umfangreiches Online-Angebot mit Konzerten, Digitalem, Kinderprogramm und Führungen. »
Die Vereinigung kritisiert dann aber, dass zu wenige Einrichtungen « das Potenzial der Krise wirklich nutzen. Mertens: « Kurzarbeit sichert zwar Arbeitsplätze in Orchestern und kann flexibel genutzt werden. Aber Vorrang muss die Kunst haben, natürlich unter Beachtung aller nötigen Sicherheitsstandards.“