Der Pole Artur Malawski lebte in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Seine Laufbahn als Geiger musste er verletzungsbedingt aufgeben, so dass er sich auf das Unterrichten und Komponieren konzentrierte. Wurden seine Symphonischen Etüden für Klavier und Orchester 1948 auf dem Festival der Internationalen Gesellschaft für zeitgenössische Musik in Amsterdam aufgeführt, so wurden im Allgemeinen seine Werke nur in Polen häufig gespielt. Unter anderem war er Lehrer von Krzysztof Penderecki und Wojciech Kilar.
Mit kraftvoller Instrumentierung und immer wieder eingesetzten volkstümlichen Elementen lassen sich Ähnlichkeiten zu Werken jüngerer Komponisten wie Lutoslawski erkennen. Die energievolle Ouvertüre wird nach unaufhaltsamem Aufbau und lebendigem Weg mit einem Gongschlag abrupt beendet. Die Symphonischen Etüden für Klavier und Orchester bieten mit prägnantem Schlagabtausch in Verbindung mit einer unorthodoxen formalen Gestaltung auch heute noch ein attraktives Werk.
Das Bergsteiger-Triptychon erklingt in der von Kazimierz Wilkomirski zusammengestellten Form. Dialoge von Holzbläsern und Streichern führen erst gegen Ende des zweiten Satzes beide Gruppen zaghaft zusammen, bevor im vitalen Finale nach einem kraftvollen Höhepunkt ein unerwartet ruhiger Schluss das Ende setzt.
Die Toccata für kleines Orchester zeigt etwas von jenem abenteuerlichen Geist in Polen vor der Stalinisierung auch der Kultur. In der repressivsten Phase der sowjetischen Diktatur entstand die Populäre Suite. Sie vereinte die Notwendigkeit, sofort zugängliche Musik zu bieten und gleichzeitig ein eigenes Idiom zu verwirklichen, so dass eine ansprechende persönliche Musik zu erleben ist. Das Capriccio bietet titelgerecht in fünf Sätzen mit unterschiedlichen Kombinationen auch solistisch eingesetzter Orchesterinstrumente einen abwechslungsreichen Schluss der Einspielungen.
Beata Bilinska hat sich in drei Jahrzehnten als führende polnische Pianistin etabliert. Neben zwei Supersonic Awards erhielt sie weitere Preise. In den Symphonischen Etüden gestaltet sie im Austausch mit dem Orchester intensiv ihren Solopart und unterstützt so eindrucksvoll die markante Auslegung des Werkes.
Das den Namen des Komponisten tragende Malawski Podkarpacka Philharmonic wird von Mariusz Smolij mit dem erforderlichen Gefühl für die prägenden Aspekte der Kompositionen geleitet. So gelingt es ihnen, die Musik dieses in Westeuropa kaum bekannten Vertreters polnischer Musikkultur eindrucksvoll zu beleben.
The Pole Artur Malawski lived in the first half of the last century. He had to give up his career as a violinist due to injury, so he concentrated on teaching and composing. While his Symphonic Etudes for piano and orchestra were performed at the International Society for Contemporary Music Festival in Amsterdam in 1948, his works were generally only performed frequently in Poland. Among others, he was a teacher of Krzysztof Penderecki and Wojciech Kilar.
With powerful instrumentation and repeated use of folk elements, similarities to works by younger composers such as Lutoslawski can be recognized. The energetic overture comes to an abrupt end with a gong after an unstoppable build-up and lively progression. The Symphonic Etudes for piano and orchestra still offer an attractive work today with their incisive exchanges and unorthodox formal design.
The mountaineering triptych is played in the form composed by Kazimierz Wilkomirski. Dialogues between the woodwinds and strings only tentatively bring the two groups together towards the end of the second movement, before the vital finale ends with an unexpectedly calm conclusion after a powerful climax.
The Toccata for small orchestra shows something of the adventurous spirit in Poland before the Stalinization of culture. The Popular Suite was composed during the most repressive phase of the Soviet dictatorship. It combined the need to offer immediately accessible music and at the same time to realize its own idiom so that appealing personal music could be experienced. In keeping with its title, the Capriccio offers a varied conclusion to the recordings in five movements with different combinations of orchestral instruments, including those used as soloists.
Beata Bilinska has established herself as a leading Polish pianist over three decades. In addition to two Supersonic Awards, she has received further prizes. In the Symphonic Etudes, she intensively shapes her solo part in exchange with the orchestra and thus impressively supports the striking interpretation of the work.
The Malawski Podkarpacka Philharmonic, which bears the composer’s name, is conducted by Mariusz Smolij with the necessary feeling for the formative aspects of the compositions. They thus succeed in impressively reviving the music of this representative of Polish musical culture, who is hardly known in Western Europe.