Ernö Dohnanyis einaktige komische Oper Tante Simona wurde 1913 in Dresden uraufgeführt. Diese Tante wurde einst von ihrem Liebhaber verlassen. Männerfeindlich geworden, warnt sie die jüngere Generation vor jeglichen Beziehungen. Die Ouvertüre ist schon voll von melodiösen Inventionen und bildet einen gefälligen Start in diese CD, auf der die Suite op. 19 das längste Werk ist.
Sie ist mit ihrem Variationensatz, einem Scherzo, einer Romanze und einem Rondo ein besonders attraktives Werk, voll von schönen Melodien und phantasievollen orchestralen Akzenten. Roberto Paternostro lässt die Melodien liebevoll aufblühen, schärft aber auch die Kontraste, so dass insgesamt eine spannende Aufführung zu hören ist.
Die Amerikanische Rhapsodie, Dohnanyis Hommage an die Vereinigten Staaten, wo er sich 1949 niederließ, basiert auf diversen amerikanischen Melodien, ohne letztlich wirklich amerikanisch zu klingen. Paternostro tut gut daran, nicht unnützerweise nach einem Americana-Charakter zu suchen, sondern die Musik einfach vital oder über weite Strecken auch mit viel echter Poesie zu gestalten.
Leider kommt es dann noch zu einer großen Enttäuschung. Von Leo Weiners früher Serenade op. 3 liefert Paternostro eine in die Länge gezogene und entsprechend langweilige Interpretation. Dabei hat Georg Solti kurz vor seinem Tod in einer wunderbaren Einspielung mit dem Budapest Festival Orchestra gezeigt, wie leicht und inspiriert dieses Werk klingen kann.
Ernö Dohnanyi’s one-act comic opera Aunt Simona was premiered in Dresden in 1913. This aunt was once abandoned by her lover. Having become misandrist, she warns the younger generation against any relationships. The overture is already full of melodious inventions and is a pleasing start to this CD, on which the Suite op. 19 is the longest work.
With its variation movement, a scherzo, a romance and a rondo, it is a particularly attractive work, full of beautiful melodies and imaginative orchestral touches. Roberto Paternostro lovingly allows the melodies to blossom, but also sharpens the contrasts, making for an exciting performance overall.
The American Rhapsody, Dohnanyi’s homage to the United States, where he settled in 1949, is based on various American melodies without ultimately sounding truly American. Paternostro does well not to search uselessly for an Americana character, but to make the music simply vital or, for long stretches, with a lot of genuine poetry too.Unfortunately, there is still a big disappointment. Of Leo Weiner’s early Serenade op. 3, Paternostro delivers a slow and correspondingly boring interpretation. Yet Georg Solti showed shortly before his death in a wonderful recording with the Budapest Festival Orchestra how light and inspired this work can sound.