Wenn zu Beginn dieses Sets das Vorspiel zu ‘Parsifal’ erklingt, glaubt man, es sei ein musikalisch-bengalisches Feuer angezündet worden. Und die Freude ist entsprechend groß, denn allzu oft haben wir bei den Wagner-Opern unter Janowskis Leitung die stimmlichen Leistungen beanstanden müssen. Jede Kette ist eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und daher war letztlich im Vergleich zu früheren Einspielungen keine der Wagner-Aufnahmen aus Berlin für mich akzeptabel. Auf diesen zwei SACDs mit rein orchestralen Auszügen aus acht Opern sowie dem Siegfried-Idyll gibt es keine Sänger mehr, und der Hörer kann unbesorgt und ohne Gefahr für Aug, Bauch und Seele eintauchen in ein glühendes orchestrales Klangbad ohnegleichen. Auch die wenigen Einwände gegen Janowskis Auffassungen – etwa sein im Großen und Ganzen zu wenig sensualistischer ‘Tristan’ und sein Konzept der ‘Meistersinger’ schlagen hier nicht zu Buche.
Wir erfreuen uns meist eines nervigen und dramatisch sicher gesteuerten Dirigierens, das in einem exzellenten Orchesterspiel resultiert. Das zupackend kräftig akzentuierte, durchaus gefühlvolle Spiel des Berliner Rundfunk-Sinfonieorchesters ist transparent, immer flüssig und elegant. Das Orchester folgt Janowski bewundernswert und mit packender Sonorität durch Wagners Musik, und die fulminante pracht- und effektvolle Orchesterdramatik ist im wunderbaren Pentatone-Surroundklang allemal ein Erlebnis.
These orchestral excerpts from Janowski’s Berlin Wagner opera recordings provide much pleasure for the ears. Without singers who in many cases put a strain on the complete recordings, the listener enjoys vivid performances in a sumptuous sound.