Mit der Veröffentlichung von ‘Das Rheingold’ beendet Ars Produktion seinen ‘Ring des Nibelungen’ aus Kassel, der 2001 mit der ‘Götterdämmerung’ gestartet worden war. Wie in den anderen drei Aufnahmen verdient auch ‘Das Rheingold’ Interesse vor allem wegen der starken Persönlichkeit des Dirigenten Paternostro, der seinem Orchester einen transparenten, dramaturgisch gut gestalteten und spannungsvollen Klang abverlangt, der in der Surround-Aufnahme, so sehr die Hauptrolle spielt, dass man sich manchmal etwas mehr Präsenz für die Stimmen wünscht.
Die Besetzung ist, wie in den anderen Ring-Teilen, unausgeglichen. Die beste Leistung kommt, trotz Intonationsproblemen, von Klaus Wallprecht, der einen sehr unzufriedenen, verärgerten Alberich singt. Manfred Volzs Wotan ist alt, nicht dynamisch und leidet an ‘Vibratose’. Christian Franz singt den Loge und macht hier einen deutlich besseren Eindruck als in seinem ihn überfordernden Walküren-Siegmund. Marisa Altmann-Althausen ist eine recht gute Fricka. Die anderen Rollen sind mehr oder weniger gut besetzt. Und wo es Defizite gibt, werden diese dadurch verringert, dass die Stimmen sehr in den Orchesterklang eingebettet sind.
Attraktiv wird diese Aufnahme letztlich aber nur durch das Dirigat Roberto Paternostros, der mit viel Gestaltungsfantasie so manches an Klangwirkung zustande bringt, das den Charakter der Musik stärker ausreizt als wir das gewöhnt sind. Eine reiche Skala dynamischer Werte, und eine nicht weniger beeindruckende Palette an Farben zeigen eine talentierte dirigentische Hand.
Auf einer Bonus-CD gibt es ein Interview zum Kassler-Ring, in dem der Opernjournalist Thomas Voigt den Regisseur und Intendanten des Staatstheaters Kassel, Michael Leinert, befragt.
The most interesting aspect of this recording is Roberto Paternostro’s conducting and the interesting orchestral playing he obtains from the Kassel orchestra. From the entire Kassel Ring, now finally available, this first part has the best singer cast.