Orchestermusik von Piazzolla ist ein immer noch willkommenes Repertoire. Seine Sinfonietta, ein 1953 komponiertes Frühwerk, das deutlich von Alberto Ginastera beeinflusst ist, wurde gar nicht so oft aufgenommen. Die ganz besondere Rhythmik der Musik ist sicherlich schon typisch für den Komponisten, aber hier gibt es eine Dramatik sowie Farben, die in seinem Schaffen nichts Vergleichbares finden. Sehr speziell ist auch der klagende langsame Satz. Rasmus Baumann inspiriert sein exzellent reagierendes, wendiges Orchester zu einem packenden Spiel.
Auch Adios Nonino, das melancholische, fast surrealistische Tanzago und Piazzollas vielleicht beliebtestes Stück, Oblivion, werden sehr stimmungsvoll und mit gutem rhythmischem Gefühl gespielt.
Die würzigen Vier Jahreszeiten von Buenos Aires werden mit Verve dargeboten. Lothar Hensel am Bandoneon verleiht den Rhythmen des Soloparts einen angenehm lässigen Schwung, den Baumann mit fein abgetönten Farben ausmalt. Das gibt der Musik etwas typisch Erdiges.
Auch in diesem Stück ist die Neue Philharmonie Westfalen großartig vorbereitet.
Der Klang der Aufnahme ist sehr natürlich, ausgewogen und klar.
Orchestral music by Piazzolla is still a welcome repertoire. His Sinfonietta, an early work composed in 1953 and clearly influenced by Alberto Ginastera, has not been recorded that often.
The very special rhythm of the music is certainly already typical of the composer, but here there are a drama and colors that find nothing comparable in his oeuvre. The plaintive slow movement is also very special. Rasmus Baumann inspires his excellently responsive, agile orchestra to thrilling playing.
Adios Nonino, the melancholy, almost surreal Tanzago and Piazzolla’s perhaps most popular piece, Oblivion, are also played very atmospherically and with good rhythmic feeling.
The spicy Four Seasons of Buenos Aires is performed with verve. Lothar Hensel on bandoneon lends a pleasantly casual swing to the rhythms of the solo part, which Baumann paints with fine colors. This gives the music something typically earthy.
The Neue Philharmonie Westfalen is also very well prepared in this piece.
The sound of the recording is very natural, balanced and clear.