Camille Saint-Saëns: Symphonie No. 3 ‘Avec orgue’, Cyprès et Lauriers op. 156, Danse macabre, op. 40 (Transkr. für Orgel von Edwin Lamare); Vincent Warnier, Orgel, Orchestre National de Lyon, Leonard Slatkin; 1 CD Naxos 8573331; 2013/14 (57'45) – Rezension von Remy Franck
Die Orgel des ‘Auditorium Maurice Ravel’ in Lyon ist angeblich die einzige Großorgel in einem Konzertsaal in Frankreich. Ursprünglich wurde sie von Aristide Cavaillé-Coll für die Weltausstellung 1878 im Pariser Palais Trocadéro erbaut. 1977 wurde sie aus Paris nach Lyon transportiert und dort aufgebaut. Mit dieser CD feiert das Orchester aus Lyon die erfolgreiche Restaurierung der Orgel.
Die Transkription der ‘Danse Macabre’, die das Pogramm eröffnet, erlaubt es Vincent Warnier, seine eigenen Möglichkeiten und die seines Instruments effektvoll zu zeigen. ‘Cyprès et Lauriers’ für Orgel und Orchester ist kein Meisterwerk, aber Freunde von Symphonik mit Orgel werden das Stück sicherlich mögen, zumal es hier spannungsvoll aufgeführt wird.
Mit seiner Interpretation der Orgel-Symphonie muss sich Slatkin an den rezenten Einspielungen von Ludovic Morlot (Seattle Symphony) und Yannick Nézet-Séguin (London Philharmonic) messen. Er dirigiert weniger ausdrucksvoll als sein französischer Kollege und weniger energetisch als der Kanadier in London. Slatkin nimmt sich Zeit, um mit breitem Atem, aber ohne Übermaß an Pathos die große Struktur der Symphonie herauszuarbeiten. Er legt Wert auf Detailarbeit sowie maßvoll geplante Steigerungen und Übergänge. Diese Sorgfalt sorgt auch für Spannung, so dass die Aufnahme durchaus gefallen kann.
After superb performances of Saint-Saëns’s Danse macabre in an arrangement by Edwin Lemare for solo organ, and of Cyprès et Lauriers for organ and orchestra, Slatkin’s new recording of the Organ Symphony is well measured, detailed and beautifully structured. But it has neither the expressivity of Morlot’s recent recording nor the energy of the one made in London under the baton of Nézet-Séguin.
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