An der Universität Mozarteum fand jetzt erstmals ein besonderes Treffen zum Thema ‘Musiklehrkräftemangel’ statt – zahlreiche Vertreter wichtiger musikalischer Institutionen aus Oberösterreich, Salzburg und Oberbayern setzten sich gemeinsam an einen Tisch, um die aktuelle Situation zu diskutieren und sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln.
Sowohl an Schulen als auch an Musikschulen besteht angeblich besonders im Bereich des Musik- und Instrumentalunterrichts großer Bedarf an musikpädagogischem Nachwuchs. Das Stellenangebot ist bereits jetzt wesentlich größer als die verfügbaren Lehrkräfte – eine Jobgarantie für den Lehrkräftenachwuchs ist also gegeben.
Pro Jahr werden den Angaben zufolge allein in Oberösterreich und Salzburg rund 60 neue Musiklehrkräfte benötigt, dazu kommen noch weitere Lehrende an den Musikschulwerken. So müssten in den kommenden 10 Jahren 36% der Stunden nachbesetzt werden, wie von den Vertretern zu erfahren war.
Die Entwicklung innerhalb der Instrumente ist ungleichmäßig verteilt. Die Lage bei den Tasteninstrumenten und Streichern ist beispielsweise relativ stabil, allerdings sinken die Bewerbungs- und Ausbildungszahlen im pädagogischen Bereich bei den Blasinstrumenten zum Teil dramatisch.
Die Universität Mozarteum versucht daher in der Synergie mit Bayern sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln.
In der Mittelung heisst es: « Es ist im Interesse aller, dass die Verbände und Ausbildungsinstitutionen im Bereich der musikalischen Bildung und des Laienmusikwesens gemeinsam Strategien entwickeln », denn ein Mangel an Lehrkräften « hätte mittelfristig Auswirkungen auf das gesamte Musikland Österreich. Ein Anfang wurde gesetzt - geplant ist eine bessere Vernetzung der Institutionen untereinander, etwa durch regelmäßige Treffen, aber auch Maßnahmen, die auf die Attraktivität des Studiums und des Berufs abzielen. »
Diskutiert wurden auch berufsbegleitende Studien, die einen späteren Berufseinstieg ermöglichen. Ebenso wurde die Bezahlung von Lehrenden an Musikschulen angesprochen. Die Gehaltssysteme bedürfen einer Überarbeitung, da die Bezahlung gerade für Berufseinsteiger kaum attraktiv ist. Unabhängig davon scheint die öffentliche Wahrnehmung des Berufsfeldes und damit einhergehend das Ansehen für die Berufswahl wichtig.