Graham Vicks ‘Otello’ eröffnete 2001 die Saison der Scala und war ein Triumph für den Regisseur wie auch für die Sänger und den Dirigenten.
Mit viel Sinn für Dramatik ist Domingo ist ein absolut überlegener Sängerdarsteller in dieser Rolle und sein Porträt des letzten Endes an seiner eigenen inneren Unsicherheit scheiternden Mohren ist bewegend. Stimmlich ist er fast makellos in jeder Lage. Ihm gegenüber steht eine junge und selbstsichere Desdemona, einwandfrei gesungen von Barbara Frittoli. In den anderen Rollen überzeugen Leo Nucci als Iago, Cesari Catani als Cassio. Am Pult des exzellenten Orchesters der Scala gelingt Riccardo Muti ein Dirigat, das durch seine differenzierende Interpretation ebenso überzeugt wie durch ihren großen dramatischen Atem.
Graham Vicks Regie ist werkbezogen, die Kostüme entsprechen der Ort und der Zeit der Handlung. Vick geht es also nicht um eine Umdeutung der Oper, sondern und das psychologische Drama, das sich daran abspielt. Und das gelingt ihm sehr gut und überzeugend. Somit ist diese Bühnenaufführung eine mögliche Alternative zu Herbert von Karajans verfilmter Oper mit John Vickers und Mirella Freni.
Both the staging and the musical realization of this Scala-Otello are highly convincing. Placido Domingo is one really great and moving performer of the title role.
Re-issue in the new series Legendary Performances, also available as DVD.