Nino Rota zeigt in seinem Nonett auf seiner fortdauernden Suche nach Schönheit und Harmonie in neuer Form den großbürgerlichen Salon mit gepflegter, aber leicht morbider Atmosphäre, die klassizistische Prägung durch seine Lehrer, die durch seine Filmmusiken entwickelte Fähigkeit, kurz und prägnant zu formulieren sowie seine unverwechselbare Art sensibler Melodiebildung in Kombination zu einem äußerst eleganten Werk.
Auch das Werk von Eisler hat einen Bezug zum Film. Es gelingt ihm hier, kurz und prägnant über Konflikte von Bewohnern eines Dorfes in Mexiko zu einem Dokumentarfilm von John Steinbeck zu komponieren. Die von ihm gewählte Besetzung unterscheidet sich deutlich von der der beiden anderen, insofern gleichartigen Werke.
Das Nonett des krebskranken Martinu gilt als sein kammermusikalisches Vermächtnis. Er vereint tiefste Gefühle mit dem äußeren Anschein eines graziösen Divertissements. Gleichzeitig ist es sein tschechischstes Werk, da es für tschechische Musiker entstand und auch, weil es in tiefster Nostalgie die unerfüllte Sehnsucht des totkranken Exilmusikers nach seiner Heimat widerspiegelt.
Das Ensemble Oxalys bietet diese drei so unterschiedlichen Stücke in prägnanten Deutungen an. Die Nonette aus Bläsern und Streichern, bei Eisler auch Schlagwerk, sind oft komplex, was Oxalys eminent prägnant herausarbeitet. Im Nonett von Rota zeigen sie charmant und melodisch die Atmosphären und rhythmischen Muster. Eislers Werk überzeugt in der Interpretation mit Zartheit. In den zehn kurzen Sätzen schaffen sie filmisch traumhafte Szenen. Martinu erklingt dann in seiner sehr individuellen Sprache tschechischer Folklore, die auch englische und französische Einflüsse beimengt.
Die in Brüssel beheimatete Kammermusikgruppe Oxalys besteht seit 1993 und spielt je nach den Erfordernissen in unterschiedlichen Besetzungen. In der Aufnahmen wird die individuelle Qualität der Instrumentalisten ebenso deutlich wie ihre gruppendynamische Bezugnahme aufeinander, um so gemeinsam Musik formen zu können.
Diese CD stellt eine wertvolle Bereicherung für jeden Kammermusikinteressierten dar, der diese wegen ihrer Besetzung ungewöhnlichen Werke kaum einmal sonst zu hören bekommt.
In Nino Rota’s continuing search for beauty and harmony his Nonet, shows in a new form the upper-middle-class salon with its cultivated but slightly morbid atmosphere, the classicist influence of his teachers, the ability to formulate briefly and succinctly developed through his film scores, and his unmistakable way of sensitively forming melodies combined to create an extremely elegant work.
Eisler’s work also has a connection to film. Here he succeeds in composing briefly and succinctly about conflicts of inhabitants of a village in Mexico to a documentary film by John Steinbeck. The cast he has chosen differs markedly from that of the other two works, which are similar in this respect.
The nonet of the cancer-stricken Martinu is considered his chamber music legacy. It combines the deepest feelings with the outward appearance of graceful divertissement. At the same time, it is his most Czech work, since it was written for Czech musicians and also because it reflects, in the deepest nostalgia, the unfulfilled longing of the terminally ill exiled musician for his homeland.
Ensemble Oxalys offers these three so different pieces in concise interpretations. The nonets of winds and strings, with percussion in Eisler’s case, often display complex musical design, which Oxalys brings out eminently succinctly. In Rota’s nonet, they charmingly and melodically reveal atmospheres and rhythmic patterns. Eisler’s work convinces with delicacy in interpretation. In the ten short movements they create cinematic dreamlike scenes. Martinu then convinces in his very individual language of Czech folklore, which also infuses English and French influences.
The Brussels-based chamber music group Oxalys is existing since 1993 and plays in different instrumentations depending on the requirements. In the recordings, the individual quality of the instrumentalists becomes as clear as their common group dynamic.
This CD is a valuable enrichment for anyone interested in chamber music, who hardly ever gets to hear these works, which are unusual because of their instrumentation.