Seiji Ozawa ist ein Ravel-Experte. Kein Wunder, dass ihm die drei Werke dieser CD so gut gelingen, auch wenn man am Ende die Maazel- und Rattle-Versionen von ‘L’enfant et les sortilèges’ bevorzugen mag.
Beim ‘Saito Kinen Festival 2014’ dirigierte Ozawa das Werk mit viel Ruhe und Überlegenheit. Er gibt dem Lyrismus viel Raum, ohne es an Vitalität mangeln zu lassen. Die tiefere Bedeutung scheint ihm wichtiger zu sein als das Skurrile der Situationen. Die Solisten sind samt und sonders ausgezeichnet.
Das Highlight der CD aber ist die wunderschön atmosphärisch dirigierte Liederfolge ‘Shéhérazade’ mit der exzellenten und sehr sensuellen Susan Graham.
Mir steckt zwar das knallige, überlaute ‘Alborado del Gracioso’ von Robert Trevino beim Festival in La Roque d’Anthéron noch in den Gliedern, aber Seiji Ozawa braucht keine Minute, um die verkrampften Muskel zu entspannen. Die Musik bekommt bei ihm jene Portion an Mysterium, Gemütsstimmung und graziler Flexibilität, die sie abheben lässt.
Seiji Ozawa is an expert when it comes to conduct Ravel. So, no wonder that the three performances on this disc are sophisticated and appealing.