Zusammen mit einem prächtig disponierten Orchester konfrontieren uns Nicholas Milton und der glockig spielende Joseph Moog im Zweiten Klavierkonzert von Johannes Brahms mit einer kontrastreichen Musik, in der zarteste, zauberhafteste Momente solchen von großer Kraft gegenüber stehen.
Weder fehlen die lyrischen Kräfte, noch das leidenschaftliche Drängen, weder die Transparenz, noch die massive Klangwucht. Und immer wieder werden in diesem Spiel mit den Emotionen auch Phrasierungen und Klangformen deutlich, die man bisher so nie vernahm.
An der Interpretation von Moog und Milton stimmt eigentlich alles. Nach dem aufregenden 1. Satz folgt ein ebenfalls von packender Gestaltungskraft durchdrungenes, sehr spontan wirkendes Allegro appassionato.
Die unforcierte, aber dennoch kraftvolle und leidenschaftliche Sprache des Andantes lässt einen den Atem mehr als einmal anhalten. Das Allegretto grazioso beschließt das Werk mit viel Frische und genuinem Charme.
Das Gespann Moog-Milton bringt auch in der in guter Brahms-Tradition komponierten ‘Burleske’ von Richard Strauss genau die richtige Dosierung zwischen rhythmischem Feuer und Farce. Joseph Moog spielt das humorvolle, mitunter auch ironische und technisch sehr schwierige Stück des 24-jährigen Strauss mit brillanter Virtuosität.
Und so ist diese CD eine souveräne Leistung des heute 29-jährigen Pianisten, der die Pizzicato-Rezensenten seit seiner ersten CD im Jahre 2008 mit allen Produktionen stets begeistert hat.