Der Cellist David Louwerse und der Pianist François Daudet setzen ihre Zusammenarbeit fort mit einem meditativen Programm, das mit kleineren StĂŒcken beginnt, die die beiden Musiker aber nicht zu schmalzigem Interpretieren missbrauchen, sondern stil- und geschmackvoll sowie zutiefst musikalisch spielen. Louwerse singt sehr natĂŒrlich, sehr souverĂ€n und gleichzeitig zart, poesievoll und verinnerlicht auf seinem Cello. FĂŒr die Sonate von Rachmaninov, welche die HĂ€lfte der Spieldauer ausmacht, kann man nicht weniger Lob aussprechen. Read More →
Sechs Konzerte von Vivaldi, drei mit Solovioline und die anderen drei mit Violine und Orgel als Soloinstrumente haben die Interpreten in Anna Marias Stimmbuch gefunden. Anna Maria war die beste Geigerin im PietĂ , also einem Waisenheim der Stadt Venedig. Das heiĂt, eigentlich haben sie nur die Solostimme gefunden und mussten die Orchestration dazu erst schaffen. So wurden zwei Werke zum ersten Mal ĂŒberhaupt und die anderen vier in dieser Bearbeitung erstmalig eingespielt. Read More →
An diesen MĂŒllerinnen-Zyklus muss man sich gewöhnen. So verzerrt wie Bostridges Gesicht auf dem Cover abgebildet ist, klingt auch die Aufnahme, ĂŒberdramatisch, ĂŒberakzentuiert, ĂŒberrhetorisch. Diese Ăberbetonungen und Manierismen kann man, wie schon in der Winterreise (Rezension) durchaus als unpassend empfinden, mit dem Unterscheid, dass sie hier noch ausgeprĂ€gter sind. Dehnungen, Verformungen, VerfĂ€rbungen irritieren sehr. Read More →
Es hat leicht-lyrische, frisch-freche, unbeschwert-beschwingte sowie bedeutungsschwangere, psychologisierende und gewichtige Interpretationen der Schubert-Symphonien gegeben. Nikolaus Harnoncourt hat diese Symphonien dreimal aufgenommen, mit dem Concertgebouw Orkest, den Berliner Philharmonikern (Pizzicato-Rezension) und in diesen 1988 live beim Styriarte-Festival entstandenen Konzertmitschnitten. Read More →
Der Autor des begleitenden Textes dieser CD stellt einige, sicherlich nicht nachprĂŒfbare Ăberlegungen zu den Quintetten in C-Dur und g-Moll an, die aber durchaus plausibel sein können. Die ungewöhnliche Besetzung mit einer zweiten Bratsche zum Quartett, anders als etwa Boccherini zuvor mit zwei Celli, mag dem Umstand geschuldet schein, dass dieses das Lieblingsstreichinstrument des Komponisten war. Und ob man im Pochen des ersten Satzes und der Tonart g-Moll das fieberhafte Warten auf einen Antwortbrief des Vaters respektive die damit verbundenen unguten GefĂŒhle hört, mag auch passen. Read More →
Andrew Litton setzt seinen bislang ziemlich unausgeglichenen Prokofiev-Zyklus mit den drei ersten Symphonien des Russen fort. Absolut deliziöses Musizieren vor allem der herausragenden HolzblĂ€ser des Bergen Philharmonic kennzeichnet die Erste, die Klassische. Sehr reizvoll und schelmisch ist Littons betont tĂ€nzerische Gavotte und im Finale schlagen die HolzblĂ€ser regelrechte PurzelbĂ€ume. Read More →
Welche Merkmale verbinden Anton Stadler, Heinrich-Joseph BĂ€rmann und Richard MĂŒhlfeld? Alle drei waren hochkarĂ€tige Klarinettisten, die in ihrer Epoche jeweils einen Komponisten dazu anregten, Werke fĂŒr ihr Instrument zu schreiben. Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber waren es bei den beiden erstgenannten. Richard MĂŒhlfeld als Orchestersolist in Meiningen, damals musikalisches Zentrum, inspirierte Brahms zu einigen spĂ€ten Kammermusikwerken. Es sind die zwei Sonaten, das Quintett und in der Besetzung dazwischen ein Trio. Read More →
Nach seiner herausragenden Franck-CD bei Naxos (Rezension) wendet sich Jean-Luc Tingaud der Orchestermusik des Opernkomponisten Jules Massenet (1842-1912) zu. Die an Liszt erinnernde Tondichtung Visions entwickelt viel dramatische Kraft und endet Ă€therisch mit einem Sopransolo. Read More →
Um eine komplette CD mit der Musik Shostakovichs fĂŒr die Bratsche einspielen zu können, muss man sozusagen etwas arrangieren, da er nur eine Bratschensonate geschrieben hat. Diese ist ĂŒbrigens sein letztes vollendetes Werk, dessen UrauffĂŒhrung er nicht mehr erlebt hat. Veit Benedikt Hertenstein hat deshalb selbst die Cellosonate fĂŒr sein Instrument der Mittelstimme der Streicher eingerichtet. Die Cellosonate hat Shostakovich 40 Jahre frĂŒher geschrieben, in den Zeiten der sozialistischen KĂ€mpfe gegen die Kultur. Dass sich Shostakovich den Vorgaben auch hier nicht gebeugt hat, ist herauszuhören. Read More →
Ms. WeiĂ, Mr. Schwabe, what gave you the idea of recording a whole album (Pizzicato review) with Hungarian music?
Hellen WeiĂ: We have been playing the KodĂĄly duo in concerts for a while now and therefore worked on the piece on and off for a period of time. And every time we returned to this music and its incredibly exact notation with a lot of enjoyment and curiosity. At the end of last year, we felt like the right time had come to record it. Read More →