Zwei als ‘Best of’ bezeichnete CDs mit Werken des Komponisten Pawel Lukaszewski präsentieren Kammermusik, symphonische Werke und solche für Vokalstimmen, zum Teil in Auszügen. Dieser zeitgenössische polnische Tonsetzer bleibt dem tonalen System sehr nah, nicht ohne auch Moderneres zu zeigen. Der ganz große Schwerpunkt seines Werkes richtet sich auf sakrale Musik, was sich in vielfältigen Werken für Chor allein oder im Verbund mit Orchester zeigt. Diese erscheinen für rückblickende harmonische Gestaltungen besonders geeignet. Lukaszewski ist auch Leiter und Dirigent des Chores Musica Sacra sowie Professor für Komposition an etlichen Institutionen weltweit. Diese Komponenten vermitteln den Eindruck, ihn in einer Linie nach Gorecki, Pärt, Penderecki und Taverner zu sehen.
Gleich der erste Satz, das Gebet an den Schutzengel, ist eine Auskopplung aus der Dritten Symphonie, ihre Einleitung. Mit der Besetzung für Frauenchor, Klavier und chinesische Glocken schafft es einen markanten Einstieg in die Sammlung, der sofort die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Auch das die zweite CD eröffnende O Adonai für gemischten Chor a capella hat so eine Sogwirkung für das Ohr. Neben vielen weiteren Chorstücken bieten das erste Streichquartett, das Klaviertrio sowie Aria und Trinity Concertino für Saxophon und Klavier einen Eindruck vom kammermusikalischen Schaffen. Diese Seite ist dann moderner und zeigt eine andere Herangehensweise des Komponisten. Mit der Sinfonietta und der Winterreise werden größer besetzte rein instrumentale Werke einbezogen. Alles zusammen zeigt Pawel Lukaszewski als handwerklich sicheren Akteur mit persönlicher Stimme, der dem Hörer mindestens in den Chorwerken den Eindruck vermittelt, sich daheim zu fühlen.
Die durchweg polnischen Interpreten zeigen erneut die hohe Qualität der Musikausübung im östlichen Nachbarland. Ihre Hinwendung zu Pawel Lukaszewski ist offen und herzlich, so dass die Interpretationen uneingeschränkt überzeugen.