Was kann man Krzysztof Penderecki zu seinem 80.Geburtstag wünschen, fragt Andrzej Giza, der Direktor der Beethoven-Vereinigung, die das Penderecki-Festival in Warschau organisiert, im Editorial des Festspielmagazins. Der Jubilar habe alles erreicht, was man sich als Komponist nur wünschen könne, seine Werke werden in der ganzen Welt aufgeführt und er sei bereits zu Lebzeiten ein ‘Klassiker’ des 20. und 21. Jahrhunderts.

Die Bedeutung Pendereckis wird nicht zuletzt durch dieses Festival selbst unterstrichen, bei dem gestern Abend in der Warschauer Philharmonie eine ganze Reihe hochkarätiger Musiker zum Geburtstagsreigen antraten.

Die 'Sinfonia Varsovia' in der Warschauer Philharmonie (c) Bruno Fydrich

Die ‘Sinfonia Varsovia’ in der Warschauer Philharmonie
(c) Bruno Fydrich

Andres Mustonen (c) Bruno Fydrich

Andres Mustonen
(c) Bruno Fydrich

Komponist Penderecki umgeben von Lawrence Foster und Julian Rachlin (c) Bruno Fydrich

Komponist Penderecki umgeben von Lawrence Foster und Julian Rachlin
(c) Bruno Fydrich

Vor einem Publikum, in dem neben der Präsidentin Finnlands zahlreiche Minister, Diplomaten und Kunstschaffende Platz genommen hatten, dirigierte Lawrence Foster anschließend eine eminent klare, wohl strukturierte Version des Zweiten Violinkonzerts (Metamorphosen), in dem Julian Rachlin tapfer und mit viel Impetus gegen die orchestralen Klangmassen ankämpfte. So bekam dieses Konzert ein ganz anderes musikalisches Gesicht als in der Version von Anne-Sophie Mutter etwa, die viel weicher klingt. Das es letztlich die Größe einer Komposition ausmacht, wenn sie in vielen verschiedenen Interpretationen bestehen kann, zeigte Lorin Maazel in seiner sehr irdischen Version der Vierten Symphonie, die er selber am 26. November 1989 mit dem ‘Orchestre National de France’ uraufgeführt hatte. Diese Symphonie, die Antoni Wit so stimmungsintensiv und bildhaft dirigiert (Naxos), hat Penderecki in der Dux-Integrale weitaus differenzierter gestaltet. Sie funktioniert bei ihm auch besser im Management von Spannungsaufbau und Entspannung als Maazels etwas gradlinig-eckige und letztlich wenig rhetorische Interpretation.

Lorin Maazel dirigiert die 'Sinfonia Varsovia' (c) Bruno Fydrich

Lorin Maazel dirigiert die ‘Sinfonia Varsovia’
(c) Bruno Fydrich

Beim anschließenden Empfang im Warschauer Hyatt-Regency stellte die Polnische Post die Briefmarke vor, mit der sie den berühmten Komponisten ehrt, der am kommenden Samstag seinen 80.Geburtstag feiert. Es ist eine 3,80 Zloty-Marke, die Penderecki als Dirigenten zeigt.

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Heute Abend spielen die Warschauer Philharmoniker unter Jerzy Maksymiuk, Rafael Payare, Long Yu und Marek Janowski. Als Solisten sind mit dabei Fumiaki Miura, Julian Rachlin und Thomas Bauer.

Remy Franck – Warschau 19-11-13

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