Mit einer opulenten Geburtstagsfeier, die einem Staatsakt gleichkam, gingen gestern die Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Krzysztof Penderecki zu Ende. Der Tag begann mit einem feierlichen Hochamt in der Kathedrale von Warschau, konzelebriert vom Primas von Polen, Erzbischof Józef Kowalczyk, und Kardinal Kazimierz Nycz, bei dem der Polnische Kammerchor Pendereckis ‘Missa Brevis’ sang.
Anschließend fand in der Warschauer Nationaloper eine Pressekonferenz statt, bei der einige Künstler des Festkonzerts vom Abend der Presse Rede und Antwort standen. Anne-Sophie Mutter fand dabei bewegende Worte für die Musik des Komponisten, deren „unglaublich großen menschlichen Wert“ sie unterstrich. Pendereckis Werke hätten ihr Verständnis der Musik vertieft, sagte die Violinistin, für die Penderecki mehrere Stücke geschrieben hat, darunter das 2. Violinkonzert. Unser eigenes Inerview mit A.S. Mutter finden Sie als Audiofile am Ende dieses Beitrags.
Dirigent Charles Dutoit, der Penderecki zum ersten Mal im Jahre 1961 in Darmstadt traf und seither viele seiner Werke dirigiert hat, unterstrich die Bedeutung des Komponisten, als er sagte, es sei wohl zum ersten Mal, dass ein Komponist während eines ihm zu Ehren organisierten Festivals nicht weniger als 51 seiner eigenen Werke hören konnte. Pendereckis Musik sei nicht nur enorm reich, sondern auch unverwechselbar. Diese Musik, so betonte der Komponist selber, sei die Frucht einer genauen Planung. So wie er sein Arboretum genauestens geplant habe, und in einer Luftaufnahme erkannt habe, dass jeder Baum wirklich an seinem Platz steht, so mache er zunächst auch einen genauen Plan jeder Komposition, “und den fülle ich dann mit Musik”.
Weitere Pläne mit Füllungen konnten wir dann abends beim Galakonzert hören, bei dem Penderecki in zahlreichen Reden gewürdigt wurde. Welche Bedeutung er weltweit hat, wurde wohl auch durch die aus aller Welt eingetroffenem Gratulationen deutlich, die u.a von der britischen Königin, den dem spanischen König, dem deutschen und dem französischen Staatspräsidenten kamen.
Remy Franck Warschau 24-11-2013