Zum 80. Geburtstag von Krzysztof Penderecki im Jahre 2013 entstand dieses Portrait des Komponisten und Parkarchitekten. Sein Park in Luslawice ist in der Tat von seiner Musik nicht zu trennen. Auf diesem 30 Hektar großen Grundstück hat er nicht nur Bäume gepflanzt, sondern auch eine Konzerthalle mit Akademie errichten lassen, und auf diesem Grundstück komponiert er quasi alles, was er schreibt, entweder in seinem Arbeitszimmer, im Salon, auf der Terrasse, in einem kleinen, ruhigen Pavillon, oder einfach nur auf einer Parkbank. Er habe mehr Ideen als er je werde verwenden können, sagt er im Film und, dass er überhaupt noch soviel schreiben kann, wie das der Fall ist, ist verwunderlich und nur auf einen strengen Arbeitsrhythmus zurückzuführen, ab sechs Uhr in der Früh – wenn er denn zuhause ist.
Penderecki sieht man ihm Film aber auch auf Reisen, beim Eisessen mit seiner Enkelin in Krakau, in den Ferien am Penderecki Strand an der baltischen See. Man sieht ihn in Archivbildern in jungen Jahren und es kondensiert sich aus dem Ganzen eine ungemein starke Persönlichkeit, die im Leben dieselbe Leidenschaft zeigt wie in seiner Musik, sowie Leidenschaft und Entschlossenheit, diese Entschlossenheit, die ihn dazu brachte beim ersten Polnischen Komponistenwettbewerb drei Partituren unter drei verschiedenen Namen einzureichen und damit die drei ausgesetzten Preise zu gewinnen, die ihn dazu brachte, seinen Sohn Lukas auch ohne Pass aus dem kommunistischen Polen hinauszuführen, oder Bäume für seinen Park illegal im Koffer nach Polen einzuführen. Die Freiheit, die er sich guten Gewissens nimmt, gesteht er anderen nicht zu. Seinen Interpreten z.B.. « Ich schreibe alles vor, ich geben ihnen nicht viel Raum um zu ‘interpretieren' », sagt der Komponist. Und immer wieder sieht man im Park, den er selber entworfen hat, in seinem Hecken-Labyrinth, sein Symbol der Suche, der Beweis dafür, dass ein Künstler nicht den geraden Weg gehen, sondern nur auf Umwegen zum Ziel gelangen kann.
Im Film hört der Zuschauer nicht nur die Aussagen Pendereckis und seiner Frau Elzbieta, sondern auch von Künstlern, mit denen er eng verbunden ist, Anne-Sophie Mutter, Julian Rachlin, Janine Jansen, Johnny Greenwood von ‘Radiohead’, Andrzej Wajda, Lorin Maazel…
Anna Schmidts sensibel gemachter Film ist keine vollständige Biographie, aber er gibt einen sehr intimen Einblick in Pendereckis Leben und verrät letztlich sehr viel über ihn, über den Menschen und über den Komponisten. Und er zeichnet das Bild sehr genau, so ehrlich wie Pendereckis Musik auch immer ehrlich ist. Sehenswert!
Anna Schmidt’s sensibly made film about the Polish composer Krzysztof Penderecki allows an intimate view at the life of the successful composer. His family and his arboretum in Luslawice play an important part in his daily life and they are part of the film as well as a number of artists who often collaborate with him. Without being a complete biography the film explains fairly well the musical way which at all evolution phases assured Penderecki a worldwide success.