Krzysztof Pendereckis Trompetenkonzert hat alles, um zum Ohrwurm zu werden. Es ist ein ungemein charaktervolles Stück mit einer prägnanten Dramaturgie. Der Komponist sagte bei der Uraufführung seines ersten Trompetenkonzerts, es sei ein fröhliches, ja sogar ein lustiges Stück.
Zur Trompete hat er ein besonders Verhältnis, wie er gegenüber von Pizzicato betonte: « In meiner Heimatstadt gab es ein Amateurorchester. Mein Vater, ein Rechtsanwalt, war ein Geiger in dieser Formation. Und dann verloren die ihren Trompeter und mein Vater sagte: ‘Du musst jetzt schnell Trompete lernen’. Und ich habe es gelernt. Eine Woche später war ich schon in der ersten Probe dabei. »
Das kontrastreiche Werk wechselt von sehr charakteristischen, virtuosen Passagen zu lyrischeren Teilen, und vor allem im Larghetto kann der Solist auf seinem Instrument auch singen.
Gabor Boldoczki und die ‘Sinfonietta Cracovia’ liefern sich in diesem Konzert ein inspiriertes Zwiegespräch.
Pendereckis Concertino wurde für Boldoczki komponiert, und das gilt auch für das Konzert von Fazil Say. Das dreisätzige Werk zeigt mit orientalisch gefärbten Melodien und charakteristischer Rhythmik die türkischen Wurzeln des Komponisten. Es ist ein ganz gewiss interessantes Stück, sehr persönlich, sehr farbig, ohne aber die geballte rhetorische Kraft des Penderecki-Konzerts zu erreichen.
Das glänzende Abschlussstück auf dieser CD ist das viel aufgenommene Trompetenkonzert von Arutunian, dessen Ecksätze hier in einer spritzig leichten Interpretation, mit schönen, lyrisch-melancholischen Einschüssen zu hören sind. Der langsame Mittelsatz wird zum stimmungsvollen Notturno.
Die ‘Sinfonietta Cracovia’ unter Jurek Dybal sorgt für einen sehr aktiven Orchesterpart, der, was Gestaltung und Präsenz angeht, über die normale Begleiterfunktion hinausgeht. Die polnischen Musiker sind Boldoczki in dieser Produktion kongeniale Partner.
Penderecki’s Trumpet Concertino is one very characteristic and rhetoric piece, spirited and even funny, allowing tough dialogues between the soloist and the orchestra and inviting the ever excellent Gabor Boldoczki to some amazing cantabile in the slow movement. Both, Boldoczki and the Sinfonietta Cracovia are no less brilliant and inspired in the rest of the program.