« Du erinnerst mich sehr an mich selbst », sagte Martha Argerich zu der jungen deutschen Pianistin Sophie Pacini, und wenn sie damit in erster Linie auf die Souveränität ihres Interpretierens anspielte, hatte sie bestimmt nicht Unrecht. Sophie Pacinis Schumann ist nicht revolutionär, er ist nicht recherchiert, er ist einfach nur richtig. Nichts gibt es da, was aus dem Rahmen fiele, nichts was irritiert oder auch nur bloß die Aufmerksamkeit länger festhält als nötig. Die Musik klingt kraftvoll, tänzerisch und verspielt im ‘Carnaval’, mit den richtigen Akzenten, der richtigen Phrasierung, den richtigen Farben. So bleibt nur Schumanns Musik im Fokus, nicht die Pianistin.
Die Liszt-Sonate wird sehr charaktervoll interpretiert, auch wenn die Pianistin in den langsameren Teilen hin und wieder in ihren Gedanken verloren scheint. Im Grossen und Ganzen aber ist dies eine spannende und sehr persönlich empfundene und dargeboten Version der Sonate, in der die linke Hand besonders ausdrucksstark zur Geltung kommt.