Begeisterung und Spielfreude zeichneten das Konzerts des Modigliani Quartetts aus, das am Montag in der Luxemburger Philharmonie Streichquartette von Beethoven und Schubert spielte. Alain Steffen berichtet.
Die Interpretation von Beethovens 6. Streichquartett, dessen letzter Satz La Malincolia einen manisch- depressiven Zustand musikalisch realistisch beschreibt, kann man als mustergültig bezeichnen. Es wurde hervorragend vorgetragen, besonders weil der Jubel des Finales eher maschinell und aufgesetzt wirkte, als wirklich glücklich und frei. So wie das bei der Melancholie in der Tat auch der Fall ist.
Mit Schubert haben sich die vier Musiker einen exzellenten Namen gemacht, und ihre Gesamteinspielung der Schubert-Quartette ist absolut empfehlenswert. So erlebte das Publikum mit den Quartetten Nr. 7 und 15 sehr minutiös ausgearbeitete Interpretationen, denen es nicht an Leichtigkeit und Spieldrang fehlte, die aber vor allem aber ein wunderbares Teamwork in Sachen Dialoge, Phrasierung und Kommunikation waren. Dabei wurde das leichte D-Dur Quartett mit der gleichen Raffinesse und Ernsthaftigkeit angegangen wie das große G-Dur Quartett mit seiner Spieldauer von 45 Minuten, bei dem Schubert sich quasi von allen strukturellen Zwängen freimachte und ein hochemotionales Werk komponierte, das zu den wirklich großen Werken der Kammermusik gezählt werden muss. Die Spielkultur und Musikalität, der Ausdruck und die spieltechnische Brillanz des Modigliani Quartetts wiesen dieses Ensemble als eines der besten seiner Generation aus.