Die Philharmonie Luxemburg bietet wie jede Kulturinstitution auch ein umfangreiches Programm für Kinder an, um einerseits diesem jungen Publikum ein Forum zu bieten und andererseits auch, um Interesse für die Zeit zu wecken, wenn das Publikum älter ist.
Dabei steht die Philharmonie vor besonderen Herausforderungen. Nicht nur muss sie Angebote für unterschiedliche Altersgruppen machen, sondern auch noch die verschiedenen Sprachen im Lande berücksichtigen, also in Luxemburgisch, Französisch und Deutsch agieren oder auch rein musikalisch wortlos geplant sind. Dafür hat die Philharmonie in der kommenden Saison knapp 40 Termine für bis zu Zwölfjährige mit beinahe doppelt so vielen Terminen angesetzt. Termine für noch ältere Jugendliche nähern sich dann schon dem Konzertformat.
Wer sich schon in dieser Saison inspirieren ließ, wie Pizzicato-Mitarbeiter Uwe Krusch, konnte an diesem Wochenende im Rahmen der Reihe ‘Philou 5-9 Jahre’ ein Musiktheater zu der ‘Der Zauberer von Oz’ erleben. Die Geschichte um das Mädchen Dorothy und ihre bei ihren Abenteuern gewonnenen Freunde wurde mit Schauspielern, Musikern, einem Zeichentrickfilm und Tonzuspielungen vom Band erzählt. Bei diesen Konzerten ist es üblich, dass der Großteil des jungen Publikums direkt vor der Spielfläche auf dem Boden sitzt, während vor allem die Eltern und Verwandten auf den Bankreihen sitzen.
Die Geschichte wurde auch hier von den Mitwirkenden, die teilweise gleichzeitig agieren und ein Instrument spielen, in phantasievollen Kostümen vorgetragen. So umgab etwa den Schalltrichter des Sousaphons ein Stoffkranz, der die Mähne des erst ängstlichen Löwen symbolisierte. Eingeleitet wurde das Konzert zwanglos durch Dorothy mit einigen Fragen an die Kinder, wie zu Haustieren, so dass sich der Übergang ins eigentliche Geschehen zwanglos ergab. Je tiefer Dorothy in ihre Traumwelt eintauchte, desto mehr wurde das Geschehen von Geräuschen und Musik untermalt. War anfangs die Welt zu Hause auf der Farm noch von Naturgeräuschen geprägt, kamen über synthetische Laute dann die Instrumente hinzu, wie das Schlagzeug des Blechmanns und eben das Sousaphon beim Löwen sowie ein nur Trompete spielender Musiker.
Dieses Musiktheater war mit seiner phantasievollen Art geeignet, nicht nur die Kinder in seinen Bann zu ziehen, sondern auch gleichfalls die Erwachsenen in eine vielleicht zu oft vergessene Zeit zurück zu holen.
Waren die Kinder vor dem Konzert noch aufgeregt laut gewesen, konnte man danach eher eine entspannte Atmosphäre wahrnehmen, bei der sich Eltern und Kinder über das Erlebte austauschen konnten. Wenn alle Termine auf diese zwanglos anregende Art gestaltet sind, dann ist es kein Wunder, dass die Veranstaltung so zahlreich besucht ist und es sich anbietet, sich jetzt schon Gedanken für die Termine der neuen Saison zu machen.