Philharmonie Luxembourg
(c) Wade Zimmermann

Wenn zwei starke Künstlerpersönlichkeiten wie die Pianisten Yuja Wang und Vikingur Olafsson aufeinanderstoßen, dann ist meistens spannendes Musizieren angesagt. Und so kam es dann auch, wie unser Mitarbeiter Alain Steffen zu bezeugen weiß.

Yuja Wang
(c) Norbert Kniat

Yuja Wang und Vikingur Olafsson empfahlen sich nicht nur mit einem herausragenden Spiel, sondern zudem mit einem äußerst ungewöhnlichen und attraktiven Programm. Es war ein Konzert, bei dem nichts dem Zufall überlassen war und das in erster Linie von dem erstklassigen Zusammenspiel beider Künstler lebte, oder besser gesagt, von den spannenden Dialogen und den doch sehr unterschiedlichen Charakteren. Beides sind Ausnahmepianisten auf technischer Ebene; aber während Yuja Wang die, sagen wir mal, offensivere und virtuosere Pianistin ist, so fasziniert Vikingur Olafsson immer wieder durch sein fein ausgeglichenes und nuancenreiches Klavierspiel. Wang braucht die starken, expressiven Momente, während Olafsson eher reflektiert, aus der Distanz und von der Architektur aus an die Musik angeht. In unserem Konzert griffen beiden Interpretationsstile nahtlos ineinander, so dass wir ein sehr spannendes und immer sehr dynamisches Konzert erleben konnten.

Drei größere Werke wie Schuberts sensible f-Moll Fantasie D 940, John Adams explosives Halleluja Junction und Rachmaninovs vielschichtige Symphonische Tänze wurden eingerahmt von kurzen und eher meditativen Stücken wie Der Stille von Luciano Berio, Experiences von John Cage und Hymn to a Great City von Arvo Pärt.

Vikingur Olafsson
(c) Ari Magg

Und dazwischen spielten Wang und Olafsson Thomas Adès‘ Bearbeitung von Colon Nancarrows virtuoser Nr. 6 der Studies for Player Piano. Die Zusammenstellung dieses Programms erwies sich als optimal, und Yuja Wang und Vikingur Olafsson konnten sich in jedem Werk als ideales Klavierduo präsentierten, alle Register ihres Könnens ziehen und dabei zeigen, dass sie die Kunst der Stille ebenso beherrschen wie die einer wild-explosiven Virtuosität. Für das restlos begeisterte Publikum gab es noch fünf Zugaben: Zwei Walzer und einen Ungarischen Tanz von Johannes Brahms, einen Slawischen Tanz von Antonin Dvorak und Snowflake aus der Jazz-Suite Nr. 1 von Alexandre Tsfasman.

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