Jérémie Rhorer
(c) Caroline Doutre

Der französische Dirigent Jérémie Rhorer ist ohne Zweifel ein interessanter Interpret und ein Künstler, der musikalisch in vielen Bereichen zuhause ist. Von seinem Konzert mit den Luxemburger Philharmonikern berichtet unser Mitarbeiter Alain Steffen.

Rimsky-Korsakovs Märchenstück Skazka ist eines jener vielen Werke, die man nicht kennen muss, die man aber trotzdem einmal gehört haben soll. Den gleichen Eindruck hatte wohl auch das Publikum, denn selten hat es in der Philharmonie so wenig Applaus für ein Werk gegeben. Wer genau hingehört hat, der durfte aber die sehr präzise Orchesterarbeit von Jérémie Rhorer schätzen. Viel besser als in dem spärlichen Skakza kam Rhorers Dirigat in Maurice Ravels Shéhérazade zur Geltung, in dem die vielen unterschiedlichen Farben und Stimmungen gut in Szene setzen konnte und dabei einfühlsam die Solistin Patricia Petibon begleitete.

Die Sopranistin Patricia Petibon ist immer Garant für erstklassigen Gesang. Auch in diesem Konzert konnte man nur mit Bewunderung feststellen, wie intensiv, genau und schön sie die drei Lieder aus Ravels Shéhérazade sang und dabei Text und Gesang in einer idealen Weise zusammenführte. Eine absolute Meisterleistung!

Jérémie Rhorer
(c) Caroline Doutre

Nach der Pause  ging es dann erwartungsgemäß hochkarätig weiter, und zwar mit einer stringenten und straffen Interpretation von Richard Strauss‘ Tondichtung Also sprach Zarathustra. Die Luxemburger Philharmoniker befanden sich in Bestform und hatten bereits bei Rimsky-Korsakov und Ravel mit schillerndsten Farben, einem offenen, klaren Klang und wunderbaren Solostimmen geglänzt. Diese Qualität wusste Jérémie Rhorer dann noch einmal im Zarathustra zu steigern und das Orchester zu einer Bestleistung zu animieren. Vor allem waren es der natürliche Atem, die exakte, reliefreiche Balance und die klangliche Transparenz, die diese Interpretation zu einem Hörgenuss machten, ein Hörgenuss, der wohlgemerkt ohne Pathos und Zuckerguss auskam und somit die Komponierkunst von Richard Strauss in allen Punkten sehr gut hörbar machte.

 

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