Mit Corona-bedingter Verzögerung konnte nun der zweite Teil der Beethoven-Sonaten für Klavier und Violine von Beethoven dargeboten werden. Dieses Mal spielten Frank Peter Zimmermann und Martin Helmchen die mittlere Sonate c-Moll aus der Dreiergruppe op. 30 sowie die letzte G-Dur op., die sie als Zugabe mit dem Adagio aus der dritten Brahms Sonate verbanden. Wie der späte Auftritt am Abend erklang, berichtet Uwe Krusch für Pizzicato.
Mit diesem Abend fand das vorausgegangene Konzert ebenso seine Fortsetzung wie auch weitere Aspekte in den Sinn kamen. So wurde noch mal besonders deutlich, dass diese Sonaten eben für Klavier und auch Violine geschrieben und besonders dem Pianisten konzertantes Können abverlangen. Und dem wurde Martin Helmchen mit seinem ebenso beredten wie ausdrucksstarken Spiel mehr als gerecht. Doch bei aller Bravour seiner Deutung gelang es ihm trotzdem auch, die Geigenstimme nicht zuzukleistern. Immer blieb er dynamisch so gelenkig, dass Frank Peter Zimmermann, der natürlich auch ein ebenso gereifter Partner ist, hörbar blieb und so ein wirkliches Miteinander zu vernehmen war, das man nicht immer so erleben darf.
Wenn denn Zimmermann an diesem Abend einige spieltechnische Geräusche erzeugte, so war das doch ein wenig überraschend, aber dafür durften wir auch im Konzertsaal ein wirkliches Konzert erleben und nicht nur einen Stream wahrnehmen. Ansonsten stellten sich die beiden wieder als perfekt aufeinander eingestimmtes Duo vor, mit dem man gerne so ein Konzert erlebt. Nachdem Zimmermann diese Sonaten früher schon mit Christian Zacharias ausgetüftelt hatte, der ein Stück älter war, hat er mit Helmchen jetzt einen jüngeren Partner gefunden, so dass beiden wiederum eine neue Gewichtung der Musik gelang. Allemal eine spannende Auseinandersetzung mit dem Werk Beethovens, auch nach dem Jubeljahr.