Der Pianist Menahem Pressler starb am Samstag im Alter von 99 Jahren in London. Pressler wurde Ende Dezember 1923 in Magdeburg in einer jüdischen Familie geboren. Den Presslers gelang 1938 die Flucht vor den Nazis nach Palästina. 1946 gewann er den Debussy-Wettbewerb in San Francisco. In den späten 1940er Jahren ließ er sich dauerhaft in Amerika nieder und änderte seinen Vornamen von Max in Menahem.
Im Jahr 1955 gründete er zusammen mit dem französischen Geiger Daniel Guilet und dem Cellisten Bernard Greenhouse das Beaux Arts Trio. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang war Pressler das Herzstück des Trios. Geiger und Cellisten kamen und gingen, aber er blieb bis zum Schluss. Das Trio gab 2009 sein Abschiedskonzert. Pressler setzte seine Solokarriere und das Unterrichten fort. Mit 90 Jahren gab er sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern mit Mozarts 17. Klavierkonzert.
2011 wurde er von den International Classical Music Awards mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet, sagte aber damals, er wolle mindestens bis 120 Jahre weiterspielen. Nun ist er weniger Monate vor seinem 100. Geburtstag gestorben.