Mozart selber schuf in Wien die Quartettadaptionen für seine frühen Klavierkonzerte KV 413, 414 und 415 in F-, A- und C-Dur. Die Quartettfassung für das Konzert für zwei Klaviere Es-Dur stammt aus heutiger Zeit von Sylvain Blassel, selber Harfenist und Dirigent. Diese frühen Werke werden von den Pianisten eher gemieden, da Mozart keine außergewöhnlichen Anforderungen stellte, damit die Werke auch Amateurmusikern zugänglich waren. Aus diesem Grunde schuf er wahrscheinlich auch die Quartettfassungen, um die Verbreitung der Stücke zu erleichtern. Das Doppelkonzert ist einige Jahre älter und entstand kurz nach seiner Pariser Zeit und dem Tod seiner Mutter, wobei man die Trauer dem Stück nicht anhört.
Die Harfe ist ein leises Instrument, so dass sie es oft schwer hat, sich durchzusetzen. Insofern ist eine Quartettversion sozusagen ein gefundenes Fressen für jeden Harfenisten, um den begrenzten Kreis der Musik für dieses Instrument zu erweitern. Als weiteren Vorteil kann man den Klang ansehen, der in seinem Charakter dem bei Mozart gebräuchlichen Pianoforte vielleicht näherkommt als die heutigen Flügel es tun.
Diese Einspielung geht von Marie-Pierre Langlamet aus, die wie die Musiker des ‘Varian Fry Quartetts’ Mitglied der Berliner Philharmoniker ist. Das Quartett ist nach dem US-amerikanischen Freiheitskämpfer benannt, der im Zweiten Weltkrieg in Marseille mit seinem Netzwerk rund 2000 Juden vor den Nationalsozialisten rettete. Für das Doppelkonzert ergänzt die 15jährige Schülerin Joan Rafaelle Kim das Ensemble. Ihre Lehrerin Langlamet meint, ein Wunderkind passe zum anderen.
Dem Spiel der Musiker sind bei diesen noch einfacheren Werken des jungen Komponisten Darstellungsgrenzen gesetzt, da die Stücke zwar einen direkt wirkenden Charme entwickeln, aber im Vergleich zu den späteren Werken keinen allzu tiefen Eindruck hinterlassen. Das Perlen der Harfe/n wirkt ebenbürtig zum Quartett, so dass die Balance zwanglos gewahrt ist. Die Musiker entlocken den Stücken den gesamten ihnen innewohnenden Charme.
Mozart himself created quartet versions for three of his early piano concertos. For the Double Concerto the transcription is new. Musicians from the Berlin Philharmonic Orchestra as well as a pupil of the harpist illuminate these pieces with tasteful playing.