Der Pierre Boulez Saal hat in Kooperation mit dem Beethovenfest Bonn und dem Hamburger Ensemble Resonanz (Hamburg)ein Modellprojekt zur Digitalisierung von Konzerthäusern und Bühnen gestartet. Ziel ist es, das Online-Angebot des Konzertsaals der Barenboim-Said Akademie während der Corona-Krise und auch darüber hinaus weiterzuentwickeln und zu erweitern. Das vom Center for Digital Cultures (CDC) der Leuphana Universität Lüneburg wissenschaftlich begleitete Projekt soll so Antworten auf die Frage geben, welche Rolle Kulturinstitutionen in einer digitalen Zukunft spielen können – vor Ort und online.
Ole Bækhøj, Intendant des Pierre Boulez Saals, betont die Notwendigkeit, kreativ mit der ungewohnten Situation umzugehen: « Die letzten Monate waren für uns alle eine unglaublich intensive Zeit. Aber wir haben schnell gespürt: Der digitale Wandel bietet auch die Chance, Konzertinstitutionen als gesellschaftlich relevante Orte neu zu denken. Der Pierre Boulez Saal steht für eine besondere Intimität und Nähe des Publikums zum Künstler. Wir freuen uns darauf, in diesem Geist Online- und Hybridformate zu entwickeln, mit denen wir Zuhörerinnen und Zuhörer auf der ganzen Welt erreichen können.“
Das Angebot wird die Flexibilität und musikalische Neugier des Saals widerspiegeln. Geplant sind Formate mit Klassik, Arabischer Musik und Jazz. Bereits in Arbeit sind eine E-Learning-Plattform zur spielerischen Beschäftigung mit arabischer Musik und ein multimediales Format zur jährlichen Schubert-Woche. Auch ein Vermittlungsformat für Alte Musik anlässlich des 500. Todestags des Renaissance-Komponisten Josquin des Prez gehört zur Planung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung digitaler Bezahlkonzepte und Membership-Angebote im Bereich kultureller Veranstaltungen.
Neue digitale Formate sollen Künstlerinnen und Künstlern zudem dabei helfen, ihr Auskommen künftig auch bei einem eingeschränkten Konzertbetrieb zu sichern.