Die Bayerische Staatsoper hat heute den Abschlussbericht zum Pilotprojekt ‘Probeweiser Betrieb der Bayerischen Staatsoper mit erhöhter Zuschaueranzahl’ an die zuständigen Stellen übergeben. Der Bericht basiert auf Erkenntnissen rund um die Erhöhung der Zuschauerzahl von 200 auf 500 im Nationaltheater vom 1. September bis 25. Oktober 2020. « Unter den gegebenen Bedingungen des Pilotprojekts (7-Tage-Inzidenz überwiegend zwischen 35 und 100 je 100.000 Einwohner) konnte keine erhöhte Infektionswahrscheinlichkeit für das Publikum festgestellt werden, » teilte die Staatsoper mit.
Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie der TUM und verantwortlich für die virologische Diagnostik beim Klinikum rechts der Isar sagt: « Grundsätzlich konnten wir während des Testlaufs kein erhöhtes Infektionsrisiko beim Besuch der Bayerischen Staatsoper feststellen. Die Ansteckungsgefahr für die Besucher wird bei Einhaltung der Maßnahmen auf ein Minimum reduziert. Ich denke, das Konzept lässt sich bei vergleichbaren Inzidenzwerten mit individuellen Anpassungen auf andere Theater und Konzertsäle übertragen.“
Bei der Studie wurde in Teilbereichen des Parketts der Mindestabstand von 1,5 m unterschritten und eine lockere Form der ‘Schachbrettbestuhlung’ getestet. Auch diese Fortentwicklung habe sich als vertretbar erwiesen, zumal die Zuschauer während der Vorstellung nicht einander zugewandt sind und der vollständige Luftaustausch im Nationaltheater alle 9,5 Minuten gewährleistet ist, schlussfolgerten die Wissenschaftler.
« Die Abläufe im Bühnenbereich und insbesondere im Zuschauerbereich (Steuerung der Besucher zu ihren Plätzen, Abstandsdisziplin, Maskendisziplin) wurden von den Expertenteams in Augenschein genommen und als unkritisch wahrgenommen. Eine Besucherbefragung während des Testlaufs zeigte, dass auch die Besucher ihren Schutz als weit mehr als ausreichend wahrnehmen und auch von Pausen und vom Gastronomiebetrieb bei Vorliegen eines durch-dachten Hygienekonzeptes kein erhöhtes Risiko ausgehen. Es konnten zudem keine Infektionen im Rahmen eines Besuchs der Bayerischen Staatsoper nachgewiesen werden. »
Im Rahmen dieses Abschlussberichtes könne also eindeutig ein positives Fazit des Pilotprojekts gezogen werden, heißt es in der Staatsoper. « Daher sollten aus Sicht der Verfasser nach Beendigung des seit 2. November geltenden Teillockdowns individuelle Besucherobergrenzen festgelegt werden, die sich nach den vorliegenden Rahmendaten (insbesondere raumlufttechnischen Anlagen, Platzangebot vor Ort) richten.
Als Maßgabe könnten folgende Kriterien herangezogen werden:
Abstandsindikator: Max. Zuschauerzahl bei 1,5m Radialabstand (Stuhlmitte/Stuhlmitte)
Lüftungsindikator: Max. Zuschauerzahl bei Frischluftaustausch von 60m³ je Person und Stunde
Anwendung eines elaborierten individuellen Hygienekonzeptes »
Hier können Sie die PDF-Version des vollständigen Abschlussberichts downloaden.