Kompositionen für Bläser stellen einen maßgeblichen Anteil im Kammermusikschaffen von Francis Poulenc dar. Neben drei Sonaten und einem Trio findet sich auf der CD das Sextett für Klavier und Bläser. Während die beiden größer besetzten Werke in den dreißiger Jahren entstanden, sind die Sonaten seiner Spätphase zuzurechnen.
Am bekanntesten ist wohl die Flötensonate, die in ihrem französisch neobarock gesetzten Stil für den Flötisten Jean-Pierre Rampal geschrieben wurde. Besonders reizvoll ist seine poetische Klangsprache in der Klarinettensonate. Die Oboensonate ist dem Andenken von Prokofiev gewidmet, doch auch das Sextett ist im Geiste dieses Kollegen entstanden.
Das Trio ist eines seiner frühesten Werke und das erste, das ihm selber ein wenig gefiel. Stilistisch läutet es eine neue Epoche in der französischen Musik ein, da es eine größere Klarheit und Einfachheit hat. Und die Besetzung zeigt als Abkehr von vorherigen Klavier-Streicher-Kombinationen auch in eine andere Richtung. Das Sextett könnte man als tönendes Bild des Pariser Großstadtlebens hören. Jedenfalls wird in ihm die Abkehr vom Impressionismus hin zu einem an klassischen Vorbildern orientierten Stilempfinden vorangetrieben.
Das Ensemble Arabesques aus Hamburg, dass in wechselnder Besetzung von Mitgliedern der großen Hamburger Orchester gebildet wird, hat sich aus einem anfänglichen Gelegenheitsgebilde zum gleichnamigen Festival zu einer festen Kammermusikgruppe etabliert. Mit dem Hauptaugenmerk auf besondere und selten gespielte Werke haben sie ihren Blick hier mit viel Charme und erlesener Herangehensweise auf Poulenc gerichtet und ein regenbogenfarbiges Klangerlebnis um seine Bläserkammermusik geschaffen.
Als Gast am Klavier haben sie Paul Rivinius für die Klavierparts in allen Kompositionen dieser Aufnahme hinzugebeten. Er fügt sich nahtlos in das Geschehen ein und kann die Musik Poulencs stilsicher darstellen. Wie auch sonst agiert er sensibel und aufmerksam im Zusammenspiel und ist damit ein ausgezeichneter Partner für die Bläser.