Diese Live-Aufnahme aus dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris präsentiert die vom Palazetto Bru Zane produzierte Version in 5 Akten, die alle Kürzungen ignoriert, die Offenbach nicht ohne Grund vorgenommen hatte. Es ist gewusst, dass die Vie Parisienne nicht zu den besten Werken Jacques Offenbachs gehört. Die Musik, so schwungvoll und vergnüglich sie auch sein mag, ist ziemlich repetitiv, und wirklich originelle Melodien sind in der vieraktigen, zweistündigen Partitur eher selten und das gilt umso mehr für die fast drei Stunden dauernde Originalfassung.
Nichtsdestotrotz haben wir es hier mit einer sehr guten Umsetzung durch Christian Lacroix zu tun, einer vollkommen kohärenten, humoristischen, bühnenmäßig opulenten und manchmal verwirrend überfüllten Inszenierung, in der Offenbachs grimmiges Porträt einer zerfallenden Gesellschaft gut wiedergegeben wird.
Ein weiterer Pluspunkt ist die hervorragende Besetzung: Die Hauptrollen, Baron de Gondremark (Franck Leguérinel) und Gabrielle (die überaus vitale und spritzige Jodie Devos) sind hervorragend besetzt.
Aude Extrémo bleibt als Métella im Vergleich zu anderen Interpretinnen dieser vielschichtigen Rolle etwas hinter den Erwartungen zurück. Marc Mauillon gibt einen hinreißenden Bobinet, und Rodolphe Briand ist ein fröhlicher Gardefeu. Die anderen Rollen sind mehr oder weniger gut besetzt.
Dumas dirigiert sein Orchester so, dass die Musik frisch und leicht klingt.
This live recording from the Théâtre des Champs-Elysées in Paris presents the version in 5 acts produced by Palazetto Bru Zane, which ignores all the cuts that Offenbach had made, not without reason. It is known that La Vie Parisienne is not one of the best works of Jacques Offenbach. The music, swinging and pleasurable as it may be, is rather repetitive, and truly original melodies are rare in the four-act, two-hour score, and this is even more true of the original version, which lasts almost three hours.
Nonetheless, we are dealing here with a very good realization by Christian Lacroix in a perfectly coherent, humorous, opulent and sometimes confusingly crowded staging, in which Offenbach’s grim portrait of a decaying society is well rendered.
Another plus is the excellent casting: the leads, Baron de Gondremark (Franck Leguérinel) and Gabrielle (the exceedingly vital and effervescent Jodie Devos) are superbly cast.
Aude Extrémo falls a bit short as Métella compared to other interpreters of this multi-layered role. Marc Mauillon gives a ravishing Bobinet, and Rodolphe Briand is a jolly Gardefeu. The other roles are more or less well cast.
Dumas conducts his orchestra so that the music sounds fresh and light.