Ja, Sie haben richtig gelesen: Der als lyrischer Tenor bekannte Sänger Christoph Prégardien wechselt das Fach für ein Bariton-Kantatenprogramm. Seine Stimme bleibt aber auch im Baritonfach unverkennbar. Sie hat eine schöne lyrische Höhe und eine kernige, kräftige Tiefe. Darüber hinaus ist alles gegeben, was Prégardiens Gesang immer ausgemacht hat: Jedes Wort ist bei ihm wichtig, und jedes wird mit dem richtigen Ausdrucksgewicht vermittelt. Die Artikulierung ist dabei sagenhaft gut, so dass man jedes Wort versteht. Die Ausgeglichenheit von Tiefe bis in die Höhe, die Farbwertveränderungen, das Spiel mit der Dynamik, alles gibt Prégardien eine hohe Gestaltungsfreiheit.
Unterstützt von dem kräftig mitgestaltenden ‘Vox Orchester’ unter Lorenzo Ghirlanda singt Prégardien immer sehr persönlich und auf seine ganz eigene Weise zwingend: man hört ihm zu und konzentriert sich auf das, was er singt.
Das mit noch jungen Musikern sehr international besetzte und in Deutschland ansässige ‘Vox Orchester’ unter dem Schweizer Dirigenten
Lorenzo Ghirlanda beeindruckt auch durch ein kräftig-sonores Spiel in einigen reinen Orchesterstücken. Da ist eine ‘Stimme’ aufgetaucht, die im Barockbereich sicher noch viel zu sagen haben wird.