Das Hanson Quartett wurde 2013 am Pariser Nationalkonservatorium gegründet. Es ist Gewinner mehrerer Wettbewerbe. Für seine erste Einspielung hat es sechs Quartette vom Vater aller Quartette, Joseph Haydn, ausgewählt, die von einem der Sonnenquartette bis zum zweiten aus dem Opus 77 eine große Bandbreite abdecken. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch exzellent durchdachten Aufbau und detailliert ausgeführte Umsetzung aus, so dass ein technisch niveauvolles Haydn-Bild gezeichnet wird.
Wenn man die Aufnahmen in Beziehung setzt zu anderen Einspielungen, beispielhaft sei hier nur das Auryn Quartett genannt, dann wird deutlich, dass diese vier meinen, zeigen zu müssen, wie grandios Haydn komponiert hat. Damit erreichen sie aber etwas, was sich eher nachteilig auswirkt. Die ungekünstelte Unbeschwertheit und Raffinesse der Werke wird so untergraben. Etwa das letzte eingespielte Werk klingt wie ein Kaltblutpferd, das Ballett tanzt. Es klingt durchaus behände und anmutig. Aber vielleicht sollte es eher ein Vollblüter sein, kein Araber, der wäre zu feurig und wild, aber ein Lipizzaner, der Grazie und Stil mit Form verbindet.