Die CD des Ragazze Quartet mit drei der Quartette von Bartok, den Nummern 1, 2 und 4, der auch die anderen folgen werden, fällt zunächst durch die farbenfrohe Gestaltung mit folkloristischen und anderen an Ungarn erinnernden Motiven auf. Dreht man sie um, benennt sie für jedes der Quartette eine Grundtonart, was ich noch nie gesehen habe. Insofern sticht diese Aufnahme schon heraus.
Die Mädels, so der Name des Quartetts, aus den Niederlanden nähern sich der Zehnjahresmarke ihres Bestehens und pflegen ein durchaus buntes Quartettleben durch alle Stile und Auftrittsörtlichkeiten. Der klassische Bereich ist ein Anteil daran.
Ihr Zugriff auf Bartok ist, anders als die Zuordnung von Tonarten vermuten ließe, eher dissonant und lebhaft, wenn nicht gar wild. Die Werke werden gut strukturiert und erfahren eine stark durchblutete, differenziert ausgestaltete Wiedergabe. Allerdings führt dieses intensive Herangehen auch dazu, dass manche Artikulation ein wenig an der Klarheit und auch Freundlichkeit am Ohr des Hörers vermissen lässt.