Extremes lautet das Motto der diesjährigen Rainy Days: Neue Musik, oder, richtiger gesagt, ein Teil davon, als Spiel- und Experimentierfeld für Extreme aller Art und, so heißt es in der Werbung, « ein Ort, an dem Grenzen überschritten werden können. »
In der zweiten Ausgabe des Festivals, die von der luxemburgischen Komponistin Catherine Kontz konzipiert wurde, treffen die unterschiedlichsten Extreme aufeinander und gehen in rund 50 Veranstaltungen neue Beziehungen ein.
Klassiker der Moderne wie John Cage, Morton Feldman und sogar Erik Satie stehen neben neuen Werken. Neben dem Luxembourg Philharmonic dem Arditti Quartet, vielen Luxemburger Künstlern, darunter die Pianistin Cathy Krier und das Ensemble Lucilin, treten Formationen mit so kuriosen Namen wie The Sheer Frost Orchestra oder The Waste Orchestra by Rubbish Music auf.
Es gibt Mikrokonzerte und ganztägige Veranstaltungen, ultrakurze One Breath-Stücke, ein Konzert mit zwanzig bretonischen Dudelsackspielern, eines mit bis zu sechs Klavieren und 12 Pianisten, ein 12-stündiges Marathon für Stimme und Elektronik sowie Erik Saties Vexations in einer Dauerveranstaltung. Vexations ist ein Klavierstück, in dem ein musikalisches Motiv und seine Harmonisierungen 840 Mal hintereinander in langsamem Tempo und ohne anzuhalten wiederholt werden … Satie hatte in der Einleitung notiert: « …il sera bon de se préparer dans le plus grand silence, par des immobilités sérieuses » (Es wird gut sein, sich in der größten Stille durch ernsthafte Unbeweglichkeiten vorzubereiten).
In einem anderen Rahmen gibt es dann noch ein Porträt des Luxemburger Komponisten Johny Fritz und eine Aufführung des Insektenhotels von Claude Lenners. Kontz nennt ihr Festival sehr zutreffend « eine Galerie für Neue Musik ».
Das detaillierte Programm gibt es hier.