Das erste von der Luxemburger Komponistin Catherine Kontz als Künstlerische Leiterin zusammengestellte Rainy Days-Festival in der Luxemburger Philharmonie ist in vielem überraschend, innovativ und in gewisser Weise sogar revolutionär. Sympathisch revolutionär, meint Remy Franck.
Im Vergleich zu früheren Jahren ist das Festival kompakter, auf nur vier Tage aufgeteilt, mit einer Fülle von kurzen, zwischen 30 und 60 Minuten langen Veranstaltungen, Konzerten, Installationen, Workshops , auch für Kinder und Familien.
Aufs Ganze gesehen ist das Programm verspielter, weniger institutionell, eigentlich sehr frisch und locker, gestaltet von einer enthusiastisch zur Sache gehenden und vor Ideen nur so sprühenden Catherine Kontz, weniger auf das Intellektuelle aufgebaut, mit einer großen Bandbreite an Neuer Musik, wo vieles möglich zu sein scheint, was früher nicht erlaubt war, und mit einem starken luxemburgischen Akzent, weil mehr luxemburgische Komponisten eingebunden wurden als je zuvor.
Das Festival widmet sich dem Thema Memory. Vom 16. bis 19. November bietet es Zugänge zur Welt der zeitgenössischen Musik in unterschiedlichen Formaten, egal ob mit Künstlern wie Laurie Anderson oder D‘Gëlle Fraen.
Für Catherine Kontz ist es das erste Rainy Days-Festival, indem sie sofort ganz eigene Akzente setzen möchte: « Für mich war es wichtig, ein Festivalgefühl zu schaffen, mit der Spannung, die entsteht, wenn man aus einer Vielzahl von Veranstaltungen auswählen kann und das Publikum dazu bringt, für einen Tag oder sogar für das ganze Festival zu kommen. Aus diesem Grund sind die Konzerte recht kurz. Das Programm ist recht breit gefächert, und ich hoffe, dass für jeden etwas dabei ist, und dass die Leute neugierig genug sind, etwas zu entdecken, das für sie neu ist. »
Die Rainy Days setzen in diesem Jahr den Rahmen um klingende Geschichte, Gedächtnissplitter und Erinnerungsfetzen in Beziehung treten zu lassen. Von fast schon zu Klassikern gewordenen Komponisten wie Morton Feldman und Christian Wolff bis zu einer breiten Riege aufstrebender Komponisten reicht das Programm, das traditionelle Musikinstrumente ebenso einbindet wie beispielsweise Nebelhörner, klassisch Notiertes und Improvisiertes. Darüber hinaus richten sich die Angebote des Sonntags an entdeckungsfreudige Familien.
Weitere Informationen finden sie auf der Internetseite der Philharmonie https://www.philharmonie.lu/de/programm/festivals/rainy-days und auf dem Festivalprogramm.