Immer wieder mal was Neues: ich kann mich nicht erinnern, die Kontraste zwischen schnell und langsam im ersten Satz des Schumann-Konzerts so ausgeprägt gehört zu haben. Dabei sind die kraftvollen Passagen nichts Außergewöhnliches, aber die gedehnten langsamen Teile des Satzes, das in den Bauch gehende Rubato und das überaus Gefühlvolle (andere würden vielleicht Sentimentale sagen) sind schon ungewohnt und werden auf Anerkennung wie Ablehnung stoßen. Aber Schumann hat ja sicher nicht ohne Grund den Satz Allegro affettuoso genannt.
Sehr inspiriert und mit ähnlich betontem Rubato folgt das Intermezzo grazioso. Danach wirkt das fein musizierte Finale schon fast banal.
Das ebenfalls mit viel Affetto, aber auch virtuos gespielte ‘Widmung’ im Arrangement von Franz Liszt beschließt das Programm, an dessen Anfang das Klavierkonzert von Clara Wieck steht, der späteren Frau Schumann.
Ein virtuoses Allegro maestoso, eine schöne Romanze und ein etwas aufwändigeres, ebenfalls virtuoses Finale bilden die drei Sätze dieses Klavierkonzerts, des einzigen Orchesterwerks, das Clara Wieck schrieb, und das im Alter von 14 und 15 Jahren.
Die Interpretation von Rana und Nézet-Séguin ist kraftvoll in den Ecksätzen, sehr romantisch gefühlvoll in der Romanze, im Großen und Ganzen aber nicht so spannend wie die des Schumann-Konzerts.
Always something new: I can’t remember hearing so remarkable contrasts between fast and slow in the first movement of the Schumann concerto. The powerful passages are nothing out of the ordinary, but the stretched slow parts of the movement, the gut-wrenching rubato and the overly emotional (others might say sentimental) are quite unusual and will meet with both appreciation and disapproval. But Schumann certainly did not call the movement Allegro affettuoso without reason.
The Intermezzo grazioso follows very inspired and with similarly emphasized rubato. After that, the finely played finale seems almost banal.
The ‘Widmung’ in the arrangement by Franz Liszt, also played with a lot of affetto, but also with virtuosity, concludes the program, at the beginning of which is the Piano Concerto by Clara Wieck, later Mrs. Schumann.
A virtuosic allegro maestoso, a beautiful romance and a somewhat more elaborate finale, also virtuosic, make up the three movements of this piano concerto, the only orchestral work Clara Wieck wrote, and she did so at the age of 14 and 15.
Rana’s and Nézet-Séguin’s interpretation is powerful in the corner movements, very romantically soulful in the Romance, but on the whole not as exciting as that of the Schumann concerto.