Die Cellokonzerte von gleich drei Komponisten jüdischer Abstammung, die wegen der Machtergreifung der Nationalsozialisten ins Exil gehen mussten, haben Raphael Wallfisch, der, wie seine Eltern, selber von den Umständen betroffen war, und seine Begleiter eingespielt. Sie haben die Konzerte von Ben-Haim, Bloch und Korngold mit weiteren kurzen Stücken der beiden letzten zusammengefügt.
In diesem Werkkanon zeigt sich eine große Breite an Vorgehensweisen. Ben-Heim nimmt ostmittelmeerische und sephardische Musik als Ausgangspunkt. Das Werk von Bloch ist zwar aus seiner Sicht nicht jüdisch, obchon seine Nichte eine Nähe zu seinem Werk Shelemo sah. Schließlich Korngold, der sich auch bei seinem Cellokonzert dem Vorwurf der Filmmusik ausgesetzt war.
Wallfisch gelingt es besonders gut, diese drei unterschiedlichen Stimmen mit ihren Eigenarten hervorzuheben. Sein langjähriges Auftreten als Solist verleiht ihm die entspannte Sicherheit, um auch für ihn bestehende Probleme der Realisierung so wirkungsvoll zu lösen, dass man seinen Deutungen gerne lauscht.
Das walisische Orchester unter dem polnischen Dirigenten Lukasz Borowicz hilft dabei mit hoher Spielkultur.