Zwei klassische Werke, in Besetzung und Aufbau, von der Musikwelt wie Robert Schumann begeistert erwartet und begrüßt, das sind die beiden Klaviertrios von Mendelssohn. Eine entscheidende Weichenstellung für die Interpretation ist die Frage nach den Tempi. Die Interpreten dieser CD haben sich für die oft angegebenen schnellen Tempi entschieden. Die fordern zwar die Musiker heraus, aber wenn es sich um so ausgezeichnete Künstler handelt, entsteht einfach ein rasant perlendes Klangbild, das beeindruckt und überzeugt.
Benannt nach einem Naherholungsgebiet in Freiburg, setzt sich das Trio aus den beiden Streichern Wolfgang Schwarzmüller und Dita Lammerse, Mitgliedern des SWR Orchesters, sowie der Pianistin Anika Drabon zusammen. Vor zwei Jahren haben sie dieses Trio gegründet und nun mit der ersten Aufnahme gleich Maßstäbe gesetzt.
Die Interpretation ist den Werken entsprechend klassisch und wohlgeformt gestaltet. Gleichwohl beben die Werke vor Energie und musikantischem Feuer.
Aus ihrer jahrelangen Praxis im SWR-Orchester haben die Streicher einen sehr kraftvollen und vollen Ton mitgenommen, der der Ausgewogenheit im Klaviertrio entgegenkommt. Das Selbstbewusstsein drückt sich auch darin aus, dass die Trios bei geöffnetem Deckel des Pianos gespielt werden, um diesem den vollen Tonumfang und die Ausbildung der Obertöne zu gestatten. Trotz dieser Disposition agieren die drei Musiker auf der Aufnahme völlig gleichberechtigt miteinander. Das mag natürlich auch an der Technik der Aufzeichnung liegen, die die drei Stimmen wunderbar miteinander verbindet und so ein völlig ausgeglichenes homogenes Miteinander gestaltet. Aber es ist nach dem Interview im Beiheft auch plausibel, dass diese Gleichheit im Klang auch auf dem Podium erzielt wird und nicht nur technisch erzeugt wurde.
Während in vielen Aufnahmen oder auch auf Bühnen ein Instrument, üblicherweise das Klavier herausgehoben ist, so geschieht das hier nicht. Vielmehr ergibt sich eine gleichberechtigte Ausgewogenheit, die für ein gemischtes Ensemble aus Streichern und Piano ungewöhnlich ist und verzaubert.
Zwar handelt es sich ‘nur’ um bekannte Werke, und die Produktion stellt also in dieser Hinsicht keine Bereicherung des Repertoires dar, aber die Interpretation ist für ein Debut so überwältigend, dass die beste Bewertung gerechtfertigt ist als Ermutigung, den Weg weiter zu beschreiten.