Guido Schiefen ist uns schon mehrmals als exzellenter und sehr einfühlsam musizierender Cellist aufgefallen. Jetzt versucht er sich zusammen mit Jacob Leuschner an Max Reger, einem Komponisten, der sich vielen Musikern versperrt, weswegen er auch bei vielen Musikfreunden nicht den besten Ruf genießt.
Regers Musik ist nicht einfach, und die beiden Interpreten versuchen erst gar nicht, sich mit demonstrativen Interpretationen beim Hörer einzuschmeicheln. Sie zeigen sowohl die Komplexität der Werke als auch ihr Potenzial an möglicher Eingängigkeit. Schiefen und Leuschner musizieren so kongenial und mit einer raffinierten Agogik zusammen, dass sich ein echter musikalischer Dialog etabliert und sehr stimmungsvolle, wirklich erlebte und zum Erleben geeignete Interpretationen zustande kommen,
Das Verspielte der beiden Capricen kommt bestens zum Ausdruck, und die Romanzen werden ausdrucksvoll aber nicht sentimental gespielt. Viel Leidenschaft kennzeichnet die virtuos-erregten Teile der Sonaten, während der Hörer an manchen Stellen der zart und intimistisch gespielten ruhigeren Passagen immer wieder den Atem anhält.