Eine Welt-Ersteinspielung gibt es auf dieser CD: Louis Spohrs ‘Duetto für Pianoforte und Violine op. 96’, untertitelt ‘Nachklang einer Reise nach Dresden und in die Sächsische Schweiz’. Benutzt wurde dafür die 2016 im Verlag Dohr erschienene kritisch revidierte Neuausgabe.
Der Australier Simon Monger, Geiger des nach dem niederländischen Geiger Bram Eldering benannten ‘Eldering Ensembles’, Sandra Urba (Klavier) und Jeanette Gier (Violoncello) spielen dieses Duett mit Engagement und großem Atem. Man kann nicht anders, als sich von dem wunderbar homogenen Musizieren, der perfekten Zusammenarbeit und dem sensiblen Zusammenklang, aber auch dem reinen, geistvollen Spielvergnügen des Trios mitreißen zu lassen.
Das Programm beginnt mit Beethovens berühmten Geistertrio, das Samuel Beckett 1975 zu einem Fernsehspiel mit dem Titel ‘Ghost Trio’ angeregt hat. Es wird mit packender Atmosphäre gespielt. Das berühmte Largo assai ed espressivo, das dem Stück seinen Titel gegeben hat, wird hoch dramatisch und schaurig gespielt. Die virtuoseren und dynamischeren Sätze gelingen den Elderlings hervorragend.
Mit Leib und Seele widmen sich die drei Musiker auch dem c-Moll-Trio von Mendelssohn. Mit großartigen dynamischen Effekten, die aber nie aufgesetzt, sondern vollkommen logisch werden, und mit viel Impetus erklingt das Allegro energico e con fuoco, sehr ausdrucksvoll das Andante, übermütig rastlos das Scherzo und im Grunde nicht weniger drängend und flüssig das Finale.
Diese CD mit dem Titel ‘Reiselust’ vermittelt letztlich viel Hörlust.