Gilles Binchois und seine Zeitgenossen aus der franko-flämischen Schule der Renaissance dienen Dominique Vellard (*1953) als musikalische Referenz in seinen eigenen Werken. Die polyphone Grundstruktur und die gregorianischen Wurzeln verdichtet Vellard mit Klangflächen, deren Harmonien sich ebenfalls auf die frühe Musik beziehen. Trotz dieser interessanten, spannenden und geglückten Symbiose zwischen Alt und Neu fehlt seinen Kompositionen die inhaltliche Spannung. Das statische ‘Introit’ im Requiem lässt vom Beginn weg wenig Raum für eine emotionale Auseinandersetzung mit dem Werk. Insgesamt schleicht sich auf Dauer eine gewisse Monotonie in Vellards Musik ein, aus der uns der Komponist in seiner Funktion als Dirigent des hervorragenden Ensemble Gilles Binchois selbst wieder herausführt. Die transparente, vokal ausgeglichene Klanggestaltung bricht manche Starre der Musik auf.
Though Dominique Vellard’s music show some monotony he is able, as conductor, to enhance the atmosphere and make the recording somehow attractive.