Friedrich Gernsheim (1839-1916) war ein enger Freund von Johannes Brahms, und auch Hans von Bülow setzte sich nachhaltig für ihn ein. Seine Musik wurde später von den Nazis verboten. Das fegte sie nachhaltig von den Spielplänen. Erst spät im zwanzigsten Jahrhundert kam es zu einigen Aufnahmen.
Sein Klavierkonzert ist ein tolles Werk, in dessen einleitendem Allegro uns Oliver Triendl mit einer Interpretation voller Bravour mitreißt. Herrmann Bäumer steht dem mit seinem Orchester in nichts nach, auch wenn der Klang der Tonaufnahme das Orchester etwas kompakt im Hintergrund hält. Sehr schön und einfühlsam wird das Larghetto musiziert, ehe dann ein Rondo das Konzert zu Ende bringt. Triendl spielt virtuos und vital, mit einem totalen Engagement für dieses unbekannte, aber hörenswerte Werk.
Die Tondichtung Zu einem Drama op. 82 wurde von den Berliner Philharmonikern unter Arthur Nikisch uraufgeführt. Der ja etwas vage Titel lässt vermuten, dass der Komponist der Komposition keinerlei Programm zugrunde legte. Dass aber in der Musik ein Drama dargestellt wird, ist nicht zu überhören. Bäumer dirigiert den ersten Teil sehr zupackend und gibt auch dem folgenden Andante amoroso einen expressiven Charakter. Das Finale ist aufgewühlt und hoch dramatisch.
Das Cellokonzert beginnt mit einem überwiegend schwärmerischen und lyrischen Allegro non troppo, und das gilt auch für das Larghetto.
Alexander Hülshoff überzeugt mit einem flüssigen und zudem auch ganz feinfühligen Spiel. In dem immer ausdrucksvollen Orchesterklang wird sein heller, kantabler und plastischer Celloklang dem Werk optimal gerecht. Das abschließende Vivo e con fuoco ist in einer inspirierten, fantasievollen Interpretation zu hören.
Friedrich Gernsheim (1839-1916) was a close friend of Johannes Brahms, and Hans von Bülow also strongly supported him. His music was later banned by the Nazis. As a result, it disappeared from the repertoire forever. It was not until the late twentieth century that a few recordings were made.
His Piano Concerto is a great work, whose opening Allegro Oliver Triendl sweeps us away with a bravura interpretation. Hermann Bäumer and his orchestra are in no way inferior, even if the sound of the recording keeps the orchestra somewhat compact in the background. The Larghetto is played beautifully and sensitively, before a rondo brings the concerto to a close. Triendl plays with virtuosity and vitality and with total commitment to this unknown work, which is well worth hearing.
The tone poem Zu einem Drama op. 82 was premiered by the Berlin Philharmonic under Arthur Nikisch. The somewhat vague title suggests that the composer did not base the work on a program. However, the fact that the music depicts a drama cannot be ignored. Bäumer conducts the first part with great vigor and also gives the following Andante amoroso an expressive character. The finale is agitated and highly dramatic.
The Cello Concerto begins with a predominantly rapturous and lyrical Allegro non troppo, as does the Larghetto.
Alexander Hülshoff impresses with his fluent and sensitive playing. In the always expressive orchestral sound, his bright, cantabile and lively cello sound does the work justice. The concluding Vivo e con fuoco is an inspired, imaginative interpretation.