Es ist nicht gerecht, dass der Name des Pianisten Marek Szlezer auf dieser CD nicht so groß gedruckt ist wie jener der Cellistin Joo Yeon Choi. Erstens treten beide wirklich als kongenial zusammenarbeitende und dialogierende Kammermusiker auf, und zweitens kommt viel von der Eloquenz und der Stimmungsdichte, welche die die Werke sehr differenzierenden Interpretationen auszeichnet, durch Marek Szlezer. Er ist mit seinem klaren und präsenten Klavierspiel ein wichtiger Gegenpol zum lyrischen und immer etwas matten Celloklang seiner Partnerin.
In den langsamen Sätzen erzielen beide Musiker starke Stimmungen, in den schnellen überzeugen sie mit viel Virtuosität. Sowohl für die Beethoven-Sonate und die farblich ganz anders gelagerte Shostakovich-Sonate finden sie den genuin richtigen Charakter.
Die Sonate des 1970 geborenen Südkoreaners Jeajoon Ryu ist vom spätromantischen Typus und erlaubt dem Duo Choi-Szlezer ein sehr rhetorisches und fein nuanciertes Spiel.