Die Komponisten dieser ‘Leipzig’ betitelten CD hatten alle in irgendeiner Weise eine mehr oder weniger starke Beziehung zu Leipzig. Und das Klavier, auf dem Eleanor Meynell ihr Recital eingespielt hat, ist ein Instrument der Leipziger Marke Feurich aus dem Jahre 1909. An dessen Klang muss man sich gewöhnen. Er ist scharf, es fehlt ihm ein solides Bassfundament und er wirkt durchwegs ganz leicht verzerrt. Die Interpretation verliert dadurch an Wärme und gewinnt an Frische.
Überhaupt spielt die britische Pianistin (sie ist im Übrigen auch Sopranistin in Gardiners ‘Monteverdi Choir’) einerseits rhythmisch pointiert, andererseits aber – und da profitiert sie vom Gesangsstudium – auch sehr kantabel. Dennoch: dieses romantische Programm bleibt für meinen Geschmack etwas leichtgewichtig und spröde.